Augsburger Allgemeine (Land West)
Nach vier Wochen Therapie war er bereits wieder fit
worden. Einigen habe das so zugesetzt, dass sie wieder in Behandlung sind. Andere Ex-Patienten hätten dagegen bis heute nichts von der Justiz gehört.
Was aus den Verfahren gegen die über 500 Beschuldigten geworden ist, darüber hat keiner einen Überblick. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg teilt mit, sie erhalte keine Rückmeldungen. Kubschs Anwalt Andreas Müller ist überzeugt, dass viele Betroffene längst Geldstrafen oder Geldauflagen bezahlt haben: „Ich bin mir sicher, dass eine große Zahl von Patienten zu Unrecht bestraft wurde“. Man hätte, sagt er, bei den Ermittlungen genauer prüfen müssen, was die Patienten überhaupt wussten. Für Helmut Kubsch ist die Sache strafrechtlich erledigt. Offen ist noch, was aus der Forderung des Freistaats wird. Die Beihilfestelle hat von ihm Geld eingefordert, das sie für den Klinikaufenthalt bezahlt hat.
Helmut Kubsch hat den Aufenthalt trotz allen Ärgers nicht bereut. Die Therapien, sagt er, seien für ihn „genau das Richtige“gewesen. Nach vier Wochen Behandlung war er bereits so fit, dass er wieder in Vollzeit bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn arbeiten konnte. Chefarzt Vinzenz M. hat in einem Interview berichtet, solche Erfolge seien bei ihm in der Klinik häufig gewesen. Als die Klinik wieder auf von Kassen und Staat anerkannte Therapien umsteigen musste, habe sich die Verweildauer der Patienten um viele Wochen verlängert.