Augsburger Allgemeine (Land West)
250 Wohnungen sind einen Schritt weiter
Bauvorhaben Bürger fordert bei Beteiligung Tempo-30-Regelung im künftigen Quartier „Römerstraße“in Gersthofen
Gersthofen Wo heute noch ein großer Parkplatz öde daliegt und dahinter das Gebäude des früheren Praktikermarktes leer steht, sollen künftig Menschen ihre Heimat finden: Ein Investor möchte auf dem Gelände östlich der Augsburger Straße im Süden Gersthofens Wohnbebauung errichten. Entstehen soll dabei unter dem Arbeitstitel „Wohnquartier Römerstraße“nahezu ein eigenes Viertel mit circa 250 Wohneinheiten.
Der Gersthofer Planungsausschuss würdigte einstimmig die Wünsche und Anträge, die bei der ersten Auslegung des Bebauungsplanentwurfs eingegangen waren. Das Gebäude des ehemaligen Praktiker-Markts steht seit fast vier Jahren leer. Als städtebauliches Konzept des Wohnquartiers Römerstraße soll entlang der Augsburger Straße im Westen und einem Teilstück im Süden des Areals ein geschlossener Gebäuderiegel entstehen.
Die Riegelbauweise dient nicht zuletzt auch Lärmschutzgründen. Schließlich ist die Augsburger Straße viel befahren und die B17 befindet sich in deutlicher Hörweite. Zudem liegt in unmittelbarer Nachbarschaft ein Gewerbegebiet.
Die Gebäude im Norden sollen bis zu vier Vollgeschosse aufweisen und im Westen wechselt sich die viergeschossige mit einer dreigeschossigen Bauweise ab. Das südwestliche Eck soll als „Hochpunkt“mit sechs Geschossen errichtet werden. Danach folgt wieder ein Wechsel zwischen drei- und vier Geschossen. Im Inneren des Grundstücks entstehen mehrere Häuser.
Erschlossen wird das neue Quartier im Norden des Grundstücks sowie im Süden über die Römerstraße. In der Mitte des insgesamt knapp 16000 Quadratmeter großen Grundstücks soll ein zentraler, geschützter Innenraum entstehen. Die Stellplätze sind überwiegend in einer Tiefgarage untergebracht. Aus energetischen Gründen benötigen die Gebäude aktive Belüftung.
Im Zuge der Auslegung meldete ein Bürger Bedenken wegen der Höhe des südwestlichen Eckgebäudes an. Er fürchtete, dass so ein Hochhauscharakter entstehe, „welcher der eigentlich modernen urbanen und an die Umgebung angepassten Bauart aus Profitgründen eine Großstadtatmosphäre mit Brennpunktgefahr verleiht“. Die sahen dies anders: Das Gebäude diene mit seiner Höhe wie ein „Eingangstor“in die Stadt.
Die von dem Bürger angeregte Tempo-30-Regelung für die Straßen in dem Wohngebiet sind nach Angaben der Bauverwaltung keine Bestandteile des Bebauungsplans. Sie sollen bei der endgültigen Ausführung über Verkehrsberuhigung geregelt werden. Eine Verlegung des Glascontainers am Kreisverkehr Römerstraße/Mühlweg, der bereits jetzt für die Anwohner eine Belästigung darstellt, wurde weiter angeregt. Die Verwaltung wird Standort-Alternativen prüfen.
Weil durch die künftigen neuen Bewohner der Bedarf steigen wird, soll die bestehende Bushaltestelle an der Augsburger Straße in jedem Fall erhalten bleiben. Sie wird allerdings um wenige Meter nach Norden verschoben, damit die geplanten Stellplätze angefahren werden können. Die Baukosten trägt der Investor.
Eines wurde zudem festgelegt: Die westlichen und nördlichen Bauten müssen zuerst errichtet werden, um die nachfolgende Bebauung vom Lärm der umliegenden Gewerbeflächen zu schützen. Das unverschmutzte Regenwasser wird vollständig auf dem Grundstück des Investors versickert.