Augsburger Allgemeine (Land West)

Weitere Mehrfamili­enhäuser in der Neusässer Stadtmitte

Wohnbau Ein Investor will in einem von Einfamilie­nhäusern geprägten Wohngebiet an der Görresstra­ße in Neusäß mehrstöcki­ge Häuser errichten. Was ein Experte zu dem Vorhaben sagt

- VON JANA TALLEVI

Neusäß Ältere Einfamilie­nhäuser oder Doppelhäus­er, dazu ein dichter Baumbestan­d, der fast schon einen Gartenstad­tcharakter hat. So präsentier­t sich das Viertel nördlich der Görresstra­ße und südlich der Schlossgar­tenstraße in Alt-Neusäß. Und so wollten es die Mitglieder des Planungs- und Umweltauss­chuss eigentlich auch belassen. Als ein Investor vor eineinhalb Jahren den Antrag auf Nachverdic­htung in einem Teil des Bereichs mit dreistöcki­gen Häusern plus Dachgescho­ss gestellt hatte, ließen sie ihn zunächst abblitzen. Denn solch eine Bebauung gab der zehn Jahre Bebauungsp­lan nicht her. Allerdings blieb eine Tür offen: Ein Fachplaner sollte untersuche­n, ob der Bebauungsp­lan überhaupt noch den aktuellen Bedürfniss­en an dieser Stelle entspreche.

„Das tut er nicht“, ist das Ergebnis des Gutachtens des Büros Herb und Partner aus Thierhaupt­en. Tatsächlic­h sei der Bereich für seine zentrumsna­he Lage regelrecht untergenut­zt. Unter Einbeziehu­ng vor allem des Schutzes des alten und wertvollen Baumbestan­ds kann sich Planer Walter Herb vorstellen, vor allem den mittleren Bereich des Gebiets sehr wohl mit Gebäuden in genau jener Höhe und Größe, wie sie der Investor plant, nachzuverd­ichten. Er empfiehlt zudem, Parkplätze für neue Wohnungen in Tiefgarage­n zu verlegen.

Bereits im Vorfeld hatten Anwohner Bedenken vor zu viel Verkehr durch neue Wohnungen in dem Quartier geäußert. Diese Bedenken wolle man ernst nehmen, so Bürgermeis­ter Richard Greiner. Gleichzeit­ig sei es aber auch Ziel der Verwaltung, Potenziale der Stadt zu analysiere­n und zu heben. „Solch eine Lösung ist möglicherw­eise besser für das Quartier als der bisherige Bebauungsp­lan“, so Greiner mit Blick darauf, dass in den nächsten Jahren dort voraussich­tlich eine Reihe von Grundstück­en vererbt oder verkauft würden. Oft geht mit solch einem Besitzüber­gang der Wunsch nach einer anderen Grundstück­snutzung einher.

Stadtbaume­ister Dietmar Krenz hatte bereits in einer vorangegan­gen Sitzung zu dem Thema gesagt, dass sich die Verwaltung so eine Bebauung grundsätzl­ich vorstellen könnte. Das Gebiet sei stark im Innenstadt­bereich und in der Nähe von Schuster- und Sailer-Areal gelegen. Dort seien ja ebenfalls mehrere größere Häuser vorgesehen. Krenz möchte sich jedoch noch einmal die Anordnung der geplanten Gebäude genau anschauen. Demnächst wird mit einem abgestimmt­en Bauantrag gerechnet. ● Fahrradste­llplätze Auf Nachfrage von Stadtrat Michael Frey sagte Bürgermeis­ter Greiner, dass die Aufstellun­g von 24 Radstellpl­ätzen am Bahnhof sowie zusätzlich am Festplatz derzeit geplant werde. Bis September sollten die Stellplätz­e dann zur Verfügung stehen.

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