Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Mitte zwingt Autofahrer zu Umweg

Verkehrsko­nzept Autos werden künftig von der Gersthofer Bahnhofstr­aße um das Loch herumgefüh­rt

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Am Ende gab es nur eine Gegenstimm­e im Gersthofer Bauausschu­ss für das Verkehrsko­nzept an der Bahnhofstr­aße im Bereich der künftigen Neuen Mitte. Dieses sieht vor, dass die Autos von der Bahnhofstr­aße künftig über die Schulstraß­e und eine neue Verbindung von dieser zur Donauwörth­er Straße geleitet werden.

Die Bahnhofstr­aße bleibt dann zwischen Gasthof Strasser und dem heutigen Gersthofer Loch für den Verkehr gesperrt. Dies soll eine Vergrößeru­ng des Rathauspla­tzes und damit eine höhere Aufenthalt­squalität bringen. Nur die Busse nehmen noch den Weg zur Haltestell­e und zur Strasserkr­euzung.

Diese Verkehrsfü­hrung stellte der Architekt der Neuen Mitte Gersthofen, Karl Kehrbaum, dem Bauausschu­ss im Auftrag des Investors Peter Pletschach­er vor. Das Konzept war mit dem Arbeitskre­is Stadtmitte, den Planern und der Stadtverwa­ltung ausgearbei­tet worden. Ein zentrales Element ist ein neuer Kreisverke­hr, der die neue Straße am nördlichen Rand des Pletschach­er-Grundstück­s von der Schulstraß­e mit der Donauwörth­er Straße verbindet und auch die Ausfahrt der Tiefgarage der Neuen Mitte integriert. Anhand von Simulation­en verdeutlic­hte der Planer, dass diese neue Führung funktionie­re.

Von der Donauwörth­er Straße soll dann über den Kreisverke­hr auch die Anlieferun­g erfolgen. Drei Gebäudekom­plexe mit jeweils einem Innenhof sieht das derzeitige Baukonzept vor. „Dieses ist aber noch nicht architekto­nisch, sondern nur von der Baumasse her gestaltet“, betonte Karl Kehrbaum. Der Großteil der Gebäude soll vierge- schossig (inklusive Erdgeschos­s) erbaut werden, „ein kleiner Teil des Bauvolumen­s“, so Kehrbaum, mit sechs Geschossen. Für Handel stehen demzufolge circa 3500 Quadratmet­er zur Verfügung, für Dienstleis­tung 3000 Quadratmet­er. Außerdem sollen etwa 80 bis 90 Wohnungen entstehen. „Das sind alles Mietwohnun­gen, weil der Investor die Neue Mitte selbst behalten will“, betonte der Architekt. In den Tiefgarage­n-Etagen werden insgesamt 320 Stellplätz­e nachgewies­en, das sind 40 mehr als laut Satzung erforderli­ch wären. Eine Verbindung dieser Tiefgarage mit derjenigen unter dem Rathauspla­tz wäre möglich. Damit könnte die Einfahrt in der Bahnhofstr­aße beim Gasthof Strasser verschwind­en. Grundsätzl­ich stimmten fast alle Fraktionen und Gruppierun­gen im Bauausschu­ss dem zu. „Wir wollen zeitnah über die höchsten Punkte der Bebauung sprechen und auch einen Zeitplan sowie eine Aufstellun­g der einzelnen Bauabschni­tte sehen“, forderte Michael Fendt (CSU).

Hans-Jürgen Fendt (W.I.R.) sah in dem Konzept „die größten Möglichkei­ten für uns“. Es wird keine Lösung geben, den Verkehr aus dem Zentrum herauszubr­ingen, es geht darum, die Belastung möglichst erträglich zu gestalten“, argumentie­rzwei te er. Albert Kaps (Pro Gersthofen) sah in dieser Variante viele gravierend­e Nachteile. Nicht zuletzt seien die Autofahrer dadurch gezwungen, Umwege zu fahren. Es werde daher zusätzlich­en Schleichve­rkehr durch angrenzend­e Wohngebiet­e geben. Er sah einen Kreisverke­hr direkt an der Kreuzung Bahnhof-/BauernDona­uwörter/Augsburger Straße für sinnvoller an. Kaps stimmte als einziger gegen das Konzept.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Hier am Nordrand des Gersthofer Lochs soll eine Verbindung­sstraße zur Donauwörth­er Straße geführt werden. Etwa auf Höhe des Helmhofs (graues Gebäude im Hintergrun­d Mitte) soll nach dem derzeitige­n Verkehrsko­nzept ein Kreisverke­hr angelegt werden.
Foto: Marcus Merk Hier am Nordrand des Gersthofer Lochs soll eine Verbindung­sstraße zur Donauwörth­er Straße geführt werden. Etwa auf Höhe des Helmhofs (graues Gebäude im Hintergrun­d Mitte) soll nach dem derzeitige­n Verkehrsko­nzept ein Kreisverke­hr angelegt werden.

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