Augsburger Allgemeine (Land West)
Zweiter Anlauf für Kindergarten
Auswahl Diedorf hat ein Architekturbüro gefunden. Im nächsten Frühjahr wird jetzt mit dem Baubeginn gerechnet
Diedorf
Die neuen Planer für die Kindertagesstätte im Diedorfer Ortsteil Oggenhof stehen fest: Der Gemeinderat Diedorf hat sich für das Büro BSS-Architekt aus Nürnberg entschieden. Für knapp drei Millionen Euro soll das Büro eine Einrichtung mit zwei Kindergartenund zwei Kinderkrippengruppen möglich machen. Der Entscheidung vorausgegangen war eine Ausschreibung auf europäischer Ebene, auf die sich 20 Architektenbüros gemeldet hatten. Die wurden von einem Planungsbüro nach offiziellen Kriterien bewertet, fünf kamen in die engere Wahl, drei durften schließlich einen Vorentwurf ihrer Planungen abgeben. „Jedes der drei Büros erhält dafür 10 000 Euro von der Gemeinde“, so Bürgermeister Peter Högg. Aus diesen drei Vorschlägen wurde wiederum, begleitet vom Planungsbüro sowie Vertretern aus der Verwaltung und dem Träger der neuen Kindertagesstätte, der passendste Vorschlag ausgesucht. Recht eindeutig sei die Entscheidung am Schluss gewesen, beschreibt Högg die Auswahl im Nachhinein. Bereits in der nächsten Woche soll der Vertrag mit dem Architekturbüro unterzeichnet werden, im Herbst soll im Gemeinderat dann ein ausgearbeitetes Konzept vorgestellt werden.
Das aufwendige Auswahlverfahren war der Gemeinde Diedorf von der Regierung von Schwaben empfohlen worden. Denn es ist bereits der zweite Anlauf, den die Gemeinde in Sachen Kindertagesstättenneubau unternimmt. Der erste hatte im Dezember mit einem Reinfall geendet: Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde ohne formales Auswahlverfahren Architekturbüros angeschrieben und gefragt, ob sie nicht einen Kindergarten mit Krippe für 2,96 Millionen Euro planen könnten. Damals waren bereits im Planungsprozess die Kosten für die neue Einrichtung um fast eine Million Euro gestiegen, sodass die Gemeinde im vergangenen Dezember die Reißleine zog und die Planungen stoppte. Weil man das damalige Verfahren aber immer noch nicht abgeschlossen sei, will Bürgermeister Peter Högg noch keine weiteren Auskünfte darüber erteilen, was damals wirklich geschehen ist.
Eine Folge jedoch ist klar: Der Neubau verzögert sich. Bereits in zwei Monaten im September wird in Oggenhof die neue Einrichtung benötigt, sie startet jetzt in Containern, die demnächst aufgestellt werden. Der Bürgermeister plant nun, dass das Büro BSS-Architekt noch in diesem Jahr den Eingabeplan beim Landratsamt einzureichen sowie zeitgleich den Förderantrag bei der Regierung von Schwaben. Weil der ja schon einmal gestellt wurde, hofft die Gemeinde auf eine schnellere Förderung als üblich und auf einen Baubeginn im Frühjahr 2018. Im Sommer 2019, wenn alles gut klappt, soll die Kindertagesstätte dann bezugsfertig sein.