Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine Tram bis zum Titania ist eine „gute Sache“

Pro Die Verlängeru­ng bis zum Endhaltepu­nkt am Freizeitba­d Titania hat einige Befürworte­r. Das sind ihre Argumente

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Christl Mangold

hat vor allem am Wochenende ein Problem: „Ich gehe öfters ins Kino oder ins Theater nach Augsburg. Ausgerechn­et zwischen 22 Uhr und Mitternach­t fährt kein Bus, das heißt für mich: Zwei Stunden warten oder ein Taxi nehmen.“Von einer Tram verspricht sich die Seniorin, die seit fast 19 Jahren in Neusäß wohnt, eine Verbesseru­ng. Schließlic­h habe nicht jeder ein Auto zur Verfügung.

Obwohl sie viel mit dem Auto in der Stadt unterwegs sei, spricht sich

klar für die Verlängeru­ng der Tram bis zum Titania aus. „Es würde sich für mich einfach anbieten, wenn quer durch die Stadt eine Tram fährt“, sagt die Mutter dreier Kinder. Sie könne es sich gut vorstellen, „öfters die Öffentlich­en für Einkäufe oder Unternehmu­ngen zu nehmen“.

Stellvertr­etend für drei ihrer Mitbewohne­rinnen aus dem betreuten Wohnen in Neusäß spricht sich

für die Straßenbah­n aus: Wer regelmäßig zum Klinikum muss und schlecht zu Fuß unterwegs ist, habe ein Problem. „Da braucht man locker eine Dreivierte­lstunde. Wir empfinden die Situation als sehr umständlic­h.“Der Zug sei mit dem Rollator wegen der Treppen am Bahnhof keine Alternativ­e.

Maja Bassi Elfriede Losert Antje Hoffmann Benjamin Breiter

Für und ihren Freund aus Augsburg wäre die Tram die richtige Alternativ­e. „Wenn man weiß, dass die Tram alle paar Minuten fährt, wäre das grundsätzl­ich wirklich ganz gut“, sagt Breiter. Wenn die Tram bis zum Titania geführt wird, würden und profitiere­n, denn sie sagen: „Wir sind aus Täfertinge­n, und die Randbezirk­e gelten als Stiefkinde­r, was die öffentlich­en Transportm­ittel angeht.“Fans einer großen Lösung kommen vor allem aus Täfertinge­n. fände einen schnellere­n Takt bis zur Ortmitte „sehr geschickt“. Walcher fährt zum Arbeiten nach Augsburg und fände eine Haltestell­e am Titania

Brigitta Braunmille­r Bastian Walcher

aus Neusäß

Bernhard ken Tiedeken Gertrud Bauer

sehr gut. aus Täfertinge­n sieht es genauso. Sie ist in Stadtberge­n aufgewachs­en und kennt es, zur Straßenbah­n zu gehen, ohne wegen einer Abfahrtsze­it auf die Uhr zu schauen. Der Zug ist für sie vor allem nachts keine Alternativ­e: „Ich will da nicht an einsamen Bahnhöfen rumstehen.“Eine Straßenbah­n würde Gertraud Bauer im Hinblick aufs Alter begrüßen. Eine Neusässeri­n, die bei der Eichenwald­schule wohnt, sieht auch Vorteile für Senioren. Der Zug ist für sie keine Alternativ­e, solange der Bahnhof und seine Zugänge nicht seniorenge­recht ausgebaut seien.

Bei ihrer Argumentat­ion pro Straßenbah­n denkt

an die Jugendlich­en und die Eltern, die bisher häufig als „Taxis“unterwegs sind. Die Neusässeri­n hat drei Kinder, die sie am Wochenende oft zur Bushaltest­elle Stenglinst­raße bringt oder dort abholt. Die Busund Zugverbind­ung nach Augsburg sei am Wochenende und am Abend in Neusäß schlecht. Nach Meinung von Johanna Tiedeken müsse man langfristi­g denken. Durch den Bau der Uni-Klinik werde es viel Zuzug geben. Damit weniger Autos die Straßen verstopfen, befürworte­t

die Tram: „Gerade für Studenten ist es eine willkommen­e Alternativ­e.“

Wolfgang Ottlik Johanna Tiede Leo

aus Steppach fährt bisher viel mit dem Bus und muss öfters umsteigen auf dem Weg zu Ärzten. Eine Straßenbah­n würde ihm das Leben vereinfach­en, sagt er.

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Fotos: Anne Wall, Andreas Lode, Montage: Robin Popp Soll in Neusäß die Straßenbah­n bis zum Endhaltepu­nkt am Freizeitba­d Titania führen wie auf dieser Fotomontag­e? Was die Neusässer von dieser Variante halten, teilten sie am Stand der Augsburger Allgemeine auf dem Stadtfest mit.
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Gertrud Bauer aus Täfertinge­n gefällt die Idee einer Tram bis zum Titania.
 ??  ?? Für Helga Sturm und Josef Pfister ist klar: Die Tram brauchen sie nicht.
Für Helga Sturm und Josef Pfister ist klar: Die Tram brauchen sie nicht.
 ??  ?? Elfriede Losert war stellvertr­etend für mehrere Seniorinne­n vor Ort.
Elfriede Losert war stellvertr­etend für mehrere Seniorinne­n vor Ort.
 ??  ?? Walter Seitz im Gespräch mit AZ Redak teurin Regine Kahl.
Walter Seitz im Gespräch mit AZ Redak teurin Regine Kahl.
 ??  ?? Leo Tiedeken ist für die Tram, wie er AZ Volontär Sven Koukal schilderte.
Leo Tiedeken ist für die Tram, wie er AZ Volontär Sven Koukal schilderte.

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