Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein dauerhaftes Provisorium
Kinder Gersthofen verlängert Genehmigung und Mietvertrag für die Container an der Pestalozzischule und beim Kindergarten St. Ulrich
Es gibt nichts Beständigeres als ein Provisorium – dieser alte Spruch scheint sich in Gersthofen zu bewahrheiten –, zumindest, was die Übergangslösung für die Mittagsbetreuung an der Pestalozzischule und für den Hort am Kindergarten St. Ulrich angeht. Zahlreiche Kinderbetreuungsplätze hat Gersthofen in den vergangenen Jahren geschaffen. Doch die Anmeldungen für Kindergärten oder Horte zeigen, dass das Angebot dauerhaft an seine Grenzen gelangt ist. Deswegen sollen nun die für eine Übergangszeit gemieteten Container weitere zwei Jahre lang genutzt werden, beschloss der Bauausschuss.
Bei der Pestalozzischule sind seit vergangenem Jahr insgesamt zwölf Container aufgestellt. In diesen ist die Mittagsbetreuung mit 30 Kindern in zwei Gruppen untergebracht. „Aufgrund der aktuellen Platzsituation in der Kinderbetreuung wird die Containeranlage für
Gersthofen
zwei weitere Schuljahre dringend benötigt“, erklärte Tibor Sroka von der Bauverwaltung. Die Baugenehmigung wird daher bis zum 31. August 2019 verlängert. Die Mietkosten für die Container summieren sich dann für die drei Jahre Nutzung auf insgesamt 162621 Euro.
Auf dem Gelände des Kindergartens St. Ulrich sind seit 2016 36 Container aufgestellt. Sie wurden zunächst für ein Jahr genehmigt und errichtet. Dort werden 50 Kinder im Hort betreut. Auch diese Containeranlagen werden dringend für zwei weitere Schuljahre benötigt, so Sroka weiter. Die Baugenehmigung wird daher ebenfalls bis 31. August 2019 verlängert. Für die dann drei Jahre andauernde Nutzung fällt eine Miete in Höhe von 364 327 Euro an.
30 Hortkinder sind überdies in Sichtweite des Ulrichskindergartens im evangelischen Gemeindehaus untergebracht. Doch in absehbarer Zeit gibt’s ein neues Domizil, in dem sogar 40 Kinder betreut werden können: Im Juni 2016 war auf einem Grundstück zwischen der evangelischen Bekenntniskirche und dem evangelischen Johanneskindergarten der erste Spatenstich für einen Hortneubau.
Wenn das Gebäude fertiggestellt ist, ziehen die Hortkinder aus dem Gemeindehaus ein. Die dortigen Räume werden dann als Übergangsquartier für den dreigruppigen Johanneskindergarten genutzt. Denn dessen Gebäude hat schon mehr als 40 Jahre auf dem Buckel und soll daher in den nächsten Monaten saniert werden.
Die Kosten für all diese Bauten werden auf insgesamt 2,8 Millionen Euro geschätzt. Ob damit aber die Platzprobleme bei der Kinderbetreuung langfristig gelöst sind, bleibt fraglich. Denn schließlich sagt die neue Bevölkerungsprognose für die Stadt eine starke Zunahme der Kinderzahlen voraus.