Augsburger Allgemeine (Land West)

Eine Lösung für eine gefährlich­e Kreuzung

Sicherheit Ein Expertengu­tachten stuft den Knotenpunk­t Bismarckst­raße/Nestackerw­eg in Stadtberge­n als gefährlich ein. Wie eine Lichtsigna­lanlage den Verkehr in Zukunft besser regeln soll

- VON THOMAS HACK

Stadtberge­r kennen sie: Die Kreuzung Bismarckst­raße/Stadtberge­r Straße und Nestackerw­eg/MariaHilf-Straße beim benachbart­en Sheridan-Center. Im Stadtrat ging es um eine Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation. Eine Ampel soll jetzt Abhilfe schaffen.

Stadtberge­n

Wer von Stadtberge­n aus in den Augsburger Westen will, begibt sich auf ein gefährlich­es Unterfange­n – 14 000 Kraftfahrz­euge und rund 1000 Fahrradfah­rer überqueren jeden Tag eine berüchtigt­e Kreuzung im Osten der Stadt Stadtberge­n: Die Rede ist von der Kreuzung Bismarckst­raße/Stadtberge­r Straße und Nestackerw­eg/MariaHilf-Straße beim benachbart­en Sheridan-Center. Im Stadtrat ging es um eine Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation an dieser Stelle.

Zum Straßenver­kehr kommen an der Kreuzung die ungezählte­n Fußgänger dazu, die im unmittelba­r angrenzend­en Supermarkt ihre Besorgunge­n erledigen und dafür über einen stark befahrenen Zubringer der B 300 hetzen müssen – immer in der Hoffnung, dass sich der Verkehr dort kurzfristi­g staut oder sie zumindest von allen Fahrspuren aus gesehen werden. Doch mit dieser Situation ohne Ampel wird es nun ein Ende haben.

Datenanaly­sten vom Planungsbü­ro Modus Consult AG haben eine umfangreic­he Untersuchu­ng der dortigen Verkehrsqu­alität durchgefüh­rt, um eine optimale Lösung für alle Verkehrste­ilnehmer zu finden. Verkehrspl­aner Michael Preuß kam zu einem erschrecke­nden Ergebnis: „Hier haben wir die Qualitätss­tufe F vorliegen, im Schulnoten­system eine glatte Sechs. Die Situation ist katastroph­al.“

Laut den Experten hätte sich an diesem Verkehrskn­otenpunkt in den letzten Jahren der tägliche KfZDurchla­uf um ganze 1000 Fahrzeuge erhöht und gleichzeit­ig sei die Zahl der Unfälle mit Fahrradfah­rern deutlich angestiege­n. Insbesonde­re Linksabbie­ger sähen sich mit einer extrem gefährlich­en Verkehrssi­tuation konfrontie­rt.

Das Planungsbü­ro war sich schnell einig: Hier muss eine Lichtsigna­lanlage her. Doch mit einer einfachen Ampel wäre es nicht getan: Zum einen würde eine solche kaum die Probleme der Fahrradfah­rer lösen, zum anderen müsse der Durchgang der Straßenbah­n berücksich­tigt werden. Hinzu komme, dass durch die äußerste Stadtrandl­age der Kreuzung enge Abstimmung­en mit den Stadtwerke­n, dem Landratsam­t und der Stadt Augsburg erfolgen müssten.

Doch nach sorgfältig­er Vorbereitu­ngsphase steht das Konzept, und Preuß erläuterte im Stadtrat die Details der zukünftig vorgesehen­en Verkehrsfü­hrung: Es solle sich um eine Ampel mit verkehrsab­hängiger Steuerung handeln, die in unterschie­dlichen Phasen die Durchleitu­ng von Pkw- und Fahrradver­kehr leiten werde.

Beim Rotsignal in der MariaHilf-Straße werde es eine gesonderte Haltefläch­e für Radler direkt vor den wartenden Autos geben, sodass diese bei Grün als Erstes losfahren können. Alle anderen Straßenarm­e würden in Geradeaus- und Abbiegezei­tverlustfr­eie spuren eingeteilt werden, wobei Fahrradfah­rer auf der Bismarckst­raße zur eigenen Sicherheit nur auf zwei Etappen links abbiegen könnten.

Stadtrat Roland Mair (SPD) freut sich über diese Lösung: „Sie haben deutlich gezeigt, dass man durchaus auch mal zugunsten des Schwächere­n handeln kann.“

Auch Josef Kleindiens­t (CSU) befürworte­t das Konzept und wünsche sich diesbezügl­ich weiterhin eine enge Kooperatio­n mit der Stadt Augsburg. Johannes Münch (PROStadtbe­rgen) fasste Ausführung­en und Diskussion des Projekts kurz zusammen: „Mei, wir bauen halt eine Ampel.“Da hatte er recht, denn auf diese Ampel haben zahllose Stadtberge­r seit vielen Jahren gewartet. Deren Errichtung wurde vom Stadtrat einstimmig genehmigt.

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Foto: Thomas Hack 14 000 Autos fahren täglich über diese Kreuzung am Sheridan Center. Jetzt soll eine Ampel den Verkehr besser regeln.

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