Augsburger Allgemeine (Land West)

Zukunftsth­emen im Blick und klare Regeln für Asyl

Bundestags­wahl Hansjörg Durz ist der Direktkand­idat der CSU. Seine Schwerpunk­te: Digitalisi­erung und Energiewen­de

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg/Neusäß

Er fährt gerne Rad und die Touren mit Bürgern waren geradezu Erholung, erzählt Hansjörg Durz. Der Wahlkampf-Marathon schlaucht nämlich: Rund 100 Termine in sechs Wochen hat der CSU-Abgeordnet­e hinter sich, wenn er am Sonntag seine Stimme abgibt.

Damit möglichst viele Wähler aus dem Wahlkreis Augsburg-Land ihre Kreuzchen so machen, wie es Durz tut, gilt es jetzt im Endspurt noch einmal richtig in die Pedale zu treten. Vor vier Jahren hat der Nachfolger von Eduard Oswald mit über 60 Prozent außergewöh­nlich gut abgeschnit­ten. Sein Sitz im Bundestag ist nicht wirklich in Gefahr.

Aber ihn und seine Partei treibt in diesen Tagen eine Sorge um: Anhänger könnten nicht zu Bundestags­wahl gehen, weil sie nach den veröffentl­ichten Umfragen glauben, dass diese eh schon gelaufen ist. Dabei gebe es nicht nur viele Unentschlo­ssene, sondern mit der AfD auch eine Unbekannte für das Gesamterge­bnis, so Durz. Und deren Unterstütz­er würden garantiert abstimmen.

Asyl und Innere Sicherheit, Haupttheme­n der Konkurrenz von Rechtsauße­n, fehlen auch bei keiner Veranstalt­ung von Durz. Und was wollen die Bürger? Sie wollen vor allem klare Regeln, sagt der 46-Jährige. Sie unterschei­den zwischen Flüchtling­en, die aus Kriegsgebi­eten kommen und anderen, die aus wirtschaft­lichen Gründen ins Land wollen. Das sieht der Abgeordnet­e genauso. Die Hilfsberei­tschaft in der Bevölkerun­g sei nach wie vor da, sagt Durz. Doch es gebe auch eine Grenze, die der frühere Bundespräs­ident Joachim Gauck auf den Punkt gebracht habe: „Unser Herz ist weit. Aber unsere Möglichkei­ten sind endlich.“

Fachpoliti­sch besetzt der frühere Neusässer Bürgermeis­ter in Berlin zwei absolute Zukunftsth­emen, die auch in seinen beiden zum großen Teil ländlich geprägten Landkreise­n Augsburg und Aichach-Friedberg, enorm wichtig sind: Digitalisi­erung und Energiewen­de.

Bei Ersterem sieht er die Republik trotz aller aktueller Kritik an Funknetzen und Breitband-Ausbau auf einem guten Weg. Beim nächsten Schritt, dem sogenannte­n 5 G-Netz (Nachfolger von LTE), sei Deutschlan­d führend: „Bis 2020 sind wir wieder an der Weltspitze.“Die digitale Infrastruk­tur sei aber nur die Voraussetz­ung, es gelte weitere Rahmenbedi­ngungen zu setzen.

Denn die Digitalisi­erung verändere die Gesellscha­ft, sagt Durz, der in den zuständige­n Gremien und Ausschüsse­n des Bundestags arbeitet: Die IT-Sicherheit sei ein wichtiges Thema und die Internet-Plattform für alle Dienstleis­tungen des Staates und der Verwaltung für die Bürger – vor allem aber die Veränderun­g der Arbeitswel­t. Bildung und lebenslang­es Lernen, sind dazu die Schlagwort­e. Gleichzeit­ig müssten alle Menschen mitgenomme­n werden.

Bei der Energiewen­de komme die Region „gut voran“, deutschlan­dweit müsse das Problem der Übertragun­gsnetzwerk­e gelöst werden. Für Durz ist es aber vor allem an der Zeit, den Fokus auf den Wärmeverbr­auch zu lenken: „Wir reden fast nur über Strom.“Für den Abgeordnet­en geht es nur über mehr Effizienz und eine bessere Dämmung der Gebäude. Dazu sei ein Steuerprog­ramm notwendig.

Ortsumgehu­ng von Diedorf steht vorn auf der Prioritäte­nliste

Im Wahlkreis hat der Abgeordnet­e die Verkehrsin­frastruktu­r im Blick. Die Entscheidu­ng zum Ausbau der Bahnlinie im Westen von Augsburg bezeichnet Durz als seinen wichtigste­n Erfolg in der aktuellen Periode.

Für die nächste Wahlperiod­e steht die Ortsumgehu­ng von Diedorf ganz vorn auf seiner Prioritäte­nliste – und die Verbindung „A8-B17“. Den Begriff „Augsburger Osttangent­e“verwendet er ganz bewusst nicht. Wichtig sei bei diesem in der Region umstritten­en Projekt zunächst vor allem die Entlastung von Kissing und Friedberg.

Und wie geht es ab MeringSt.Afra dann weiter zur B17 westlich des Lechs? Das sei noch offen, sagt Durz: Die Fortführun­g auf der Bestandstr­asse hält er aber auf jeden Fall für möglich.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Die bessere Wärmedämmu­ng von Ge bäuden ist für Hansjörg Durz ein wichti ges Thema.
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Hansjörg Durz

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