Augsburger Allgemeine (Land West)

Das hält man im Kopf nicht aus

Fußball Nachlese TSV Meitingen verliert das Verfolgerd­uell nach 2:0-Führung mit 3:4. Dem TSV Neusäß geht in letzter Minute ein dreckiger Punkt durch die Lappen

- VON OLIVER REISER

Landkreis Tag der offenen Tür war am Sonntag in der Meitinger NeuePost-Arena. Schon im Vorspiel hatte sich die auf Tuchfühlun­g zur Tabellensp­itze der Kreisklass­e Nordwest gegangene Reserve der Schwarz-Weißen gegen den TSV

Welden nach einer 3:0-Führung noch eine 3:5-Schlappe eingefange­n. Anschließe­nd versemmelt­e das Eliteteam im Verfolgerd­uell der Bezirkslig­a gegen den VfR

Neuburg einen 2:0-Vorsprung und stand am Ende nach einer 3:4-Niederlage mit leeren Händen da.

„Die ersten zehn Minuten hat alles gepasst“, sagt Spielertra­iner Flo

rian Prießnitz, der selbst zum 2:0 abschloss. „Ein dummes Eigentor hat uns dann aus dem Tritt gebracht und verunsiche­rt.“Am Ende wurde man zweimal ausgekonte­rt. „Da haben wir es verpasst, vielleicht auch mal ein taktisches Foul zu ziehen“, blickt Prießnitz zurück. Auch nach dem 3:4, als noch eine Viertelstu­nde Zeit war, habe man zu brav agiert und weiter versucht, die Angelegenh­eit spielerisc­h zu lösen, während die Neuburger viele Unterbrech­ungen provoziert hätten.

Vier Gegentreff­er haben ihm nicht gefallen. „Abwehr fängt vorne an. Im Endeffekt hat etwas die Kompakthei­t gefehlt“, sagt Prießnitz. Doch die Spielweise werde man deshalb nicht umstellen. „Wir sind auf die Fresse gefallen, werden den Mund abwischen und weiter auf Sieg spielen“, kündigt Prießnitz an.

„Wenn man in der letzten Minute Treffer kassiert, der zur Niederlage führt, dann ist das immer bitter“, sagt Helmut Riedl nach dem 1:2 gegen den SV DJK Ost Memmin

gen. Der Trainer des TSV Neusäß ist aber auch Realist: „Wir können froh sein, dass das Spiel nicht schon vorher entschiede­n war. Es hätte zu diesem Zeitpunkt auch 1:4 stehen können.“Ein dreckiger Punkt gegen einen spielerisc­h überlegene­n Gegner hätte den Lohwaldkic­kern aber im Abstiegska­mpf gutgetan.

Mit einer Personalie hatte Riedl überrascht: Anstatt von Clemens

Schneider stand Ismail Ahmed aus der zweiten Mannschaft im Kader. „Er verströmt eine positive Aura, wenn er dabei sein darf“, sagt der Coach über den Asylbewerb­er, ein schnelles und wendiges Fliegengew­icht.

Während beim TSV Neusäß die Rote Laterne der Bezirkslig­a Süd leuchtet, ist der FC Horgau in der Nord-Gruppe lediglich einen Punkt vom Tabellenen­de entfernt. Gegen das bisherige Schlusslic­ht SV Wör

nitzstein Berg hätte man sich etwas Luft verschaffe­n können, doch im Rothtalsta­dion bleiben die Kleeblätte­r weiter ohne Erfolgserl­ebnis. Im fünften Heimspiel gab es mit 0:2 die vierte Niederlage. Es war die vierte in Folge und die kommenden Aufgaben in Offingen und Bubesheim sowie gegen den TSV Meitingen werden nicht einfacher.

Ausgerechn­et Holzheim. Als sich vor knapp zwei Jahren Julian Henkel gegen den Lokalrival­en des SC Al

tenmünster so schwer verletzte, dass er mit dem Rettungshu­bschrauber ins Klinikum nach Augsburg gefloeinen gen werden musste, befürchtet­en einige im Umfeld des damals 22-Jährigen sogar ein Karriereen­de als Fußballer. Inzwischen hat sich Henkel einigermaß­en von seinen schweren Blessuren erholt und kam in den zurücklieg­enden Monaten auch schon sporadisch wieder zum Einsatz. Das erste Mal über volle 90 Minuten stand der schnelle Flügelspie­ler nun am vergangene­n Sonntag wieder auf dem Platz. Allerdings nicht auf der linken Außenbahn, sondern im Tor des Spitzenrei­ters der Kreisliga West.

Stammtorhü­ter Florian Späth und sein Vertreter Florian Gebauer standen nicht zur Verfügung. Als es beim SC Altenmünst­er im Vorfeld des Lokalderby­s darum ging, wer sich gegen den SV Holzheim zwischen die Pfosten stellen könnte, meldete sich Henkel freiwillig. Er erinnerte sich daran, dass er als Jugendlich­er beim FC Augsburg für kurze Zeit schon mal im Tor stand, aufgrund seiner Körpergröß­e (1,62 Meter) von seinen damaligen Trainern für diesen Job aber als zu klein eingestuft worden war. Nach den 90 Minuten konnte sich auch Julian Henkels jüngerer Bruder Marius freuen: Der 21-jährige Neuzugang vom SV Adelsried erzielte seinen ersten Kreisliga-Treffer zum zwischenze­itlichen 3:0. Nach dem 4:1-Sieg blieb der SCA auch im fünften Spiel ohne Punktverlu­st.

Während der SSV Margertsha­usen mit dem zweiten 1:0-Auswärtssi­eg (bei der SpVgg Bärenkelle­r) die Tabellensp­itze verteidigt­e, zog der TSV

Täfertinge­n im Verfolgerd­uell der Kreisklass­e Nordwest gegen die

SpVgg Auerbach mit 1:3 den kürzeren. Knackpunkt war eine Rote Karte gegen Erdem Gedik in der 36. Minute. (mit herd)

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Foto: Karin Tautz Florian Prießnitz langt sich an den Kopf. Im Verfolgerd­uell gegen den VfR Neuburg zog der TSV Meitingen den Kürzeren.
 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Am Boden zerstört liegt Andreas Kastenhube­r vom TSV Neusäß auf dem Rasen, wäh rend die Memminger ihren Sieg feiern.
Foto: Oliver Reiser Am Boden zerstört liegt Andreas Kastenhube­r vom TSV Neusäß auf dem Rasen, wäh rend die Memminger ihren Sieg feiern.
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Foto: Herdin Julian Henkel (re.) stand als Aushilfe im Tor des SC Altenmünst­er, sein Bruder Marius erzielte ein Tor.
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Foto: Andreas Lode Auch Horgaus Joker Daniel Feistle konn te dem Spiel gegen Wörnitzste­in keine Wende mehr geben.
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