Augsburger Allgemeine (Land West)
Endlich kommt das neue Freibad Becken
Gemeinderat Ab Ende der Saison 2018 soll in Kutzenhausen gebaut werden. Das kostet eine Million Euro. Was das für die Preise bedeutet
Zum 50. Geburtstag soll das Kutzenhauser Freibad eine Generalüberholung bekommen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung einigten sich die Volksvertreter einstimmig auf eine Sanierung des baufälligen Schwimmbads und machten damit den Weg für weitere Planungen frei. Wie diese im Einzelnen aussehen, erklärte der Kutzenhauser Badbeauftragte Anton Schmid. Demnach ist die Sanierung in vier Bauabschnitte unterteilt. Der erste wurde bereits 2008 mit dem Betrieb des neuen Technikgebäudes abgeschlossen, in welches man rund 480 000 Euro investiert hatte.
Nun also geht es um den zweiten Bauabschnitt und damit vor allem um das löchrige Schwimmbecken. Hier versickern Jahr für Jahr etwa 6000 Kubikmeter Wasser, weshalb der Gemeinde bisher nichts anderes übrig blieb, als den Schwund mit Wasser aus dem alten Brunnen auszugleichen. Mit einem neuen Becken wäre das endlich Geschichte. Rund 25 000 Euro könne die Gemeinde jedes Jahr sparen, heißt es. Nicht nur der Wasserverbrauch würde sich verringern. Das neue Betonbecken sei auch einfacher zu reinigen, bräuchte deutlich weniger Chemikalien und müsste nicht ständig repariert werden.
Trotz zukünftiger Einsparungsmöglichkeiten muss die Gemeinde dennoch tief in die Tasche greifen. Experten schätzen die Kosten für den Bauabschnitt zwei, inklusive der Gestaltung eines neuen Kinderbereichs, auf fast eine Million Euro. Finanziert werden soll das Mammutprojekt zum einen aus Fördergeldern. Benjamin Walther vom Regionalentwicklungsverein ReAL West äußerte sich positiv über das Vorhaben. Die Voraussetzungen für eine Förderung seien gegeben, sagte er. Das Freibad habe als Familienund Mehrgenerationenbad eine lange Tradition aufzuweisen. Dieser Aspekt soll mit dem neuen Becken noch besser zur Geltung kommen. Kutzenhausen könne sich neben dem Thema Mehrgeneration auch den Umweltschutz auf die Fahne schreiben, da die Rücklaufwärme der Biogasanlage genutzt werden kann. Und in Sachen Hochwasserschutz punktet das Becken mit einem erhöhten Beckenrand. 200000 Euro Fördergelder werden der Gemeinde durch eine sogenannte Leader-Förderung in Aussicht gestellt. Weitere 100 000 Euro könnten vom Erholungs-Gebiete Verein EVA dazukommen.
Die Differenz muss die Gemeinde selbst stemmen. Das bedeutet, dass auch eine stufenweise Erhöhung des Eintritts nicht ausbleiben wird. „Eine notwendige Anpassung wird bereits im kommenden Jahr vorgenommen“, erklärt Bürgermeisterin Silvia Kugelmann. Details über künftige Preismodelle gibt es noch nicht. Zuerst einmal hoffe man auf das Verständnis der Badegäste. Aktuell ist das Freibad Kutzenhausen mit seinen Preisen auch noch konkurrenzlos günstig: Erwachsene zahlten bislang für eine Tageskarte zwei Euro, Kinder sogar nur einen. Die Saisonkarte gab es schon für 30 Euro für Erwachsene.
Mit einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats geht es nun in die Antragsphase der verschiedenen Förderprogramme. Erst dann kommen die Bauabschnitte drei und vier auf den Tisch, die die kompletten Außenanlagen, sowie die Zufahrten und den Parkplatz beinhalten. Läuft alles nach Plan, könnten die Bauarbeiten zum Ende der Badesaison 2018 beginnen.