Augsburger Allgemeine (Land West)
Herbstmarkt: Mehr als nur Einkaufen
Veranstaltung Das gute Wetter lockt viele Besucher nach Zusmarshausen. Die Volkshochschule eröffnet im Giseberthaus ihre Räume. Welche Vorteile diese für die Kursteilnehmer haben
Zusmarshausen
Die Zusmarshauser scheinen einen guten Draht nach oben zu haben. Zum Herbstmarkt am Sonntag gab es trockenes, sonniges Wetter – und das lockte zahlreiche Besucher in die Ortsmitte. Nicht nur an den Ständen blieben die Menschen stehen. Dank des verkaufsoffenen Sonntags nutzten viele Besucher die Gelegenheit und schauten sich in den Läden um. Bürgermeister Bernhard Uhl war nach der schlechten Wetterprognose erleichtert: „Mit Sonnenschein hat heute niemand gerechnet“, sagte er erfreut.
Natürlich waren auch zahlreiche Vereine wieder mit von der Partie. Die Sing- und Musikschule Zusmarshausen-Horgau präsentierte ihr Unterrichtsangebot. Einen Flohmarkt für Kindersachen gab es bei den Mutter-Kind-Gruppen des Katholischen Frauenbunds, und auch der VdK Zusmarshausen nutzte die Gelegenheit, sich auf dem Markt zu präsentieren. Von den Freunden des Zusamtals gab es einen schwäbischen Hoigarta.
Am Marktsonntag war auch für die Volkshochschule (Vhs) ein großer Tag: Sie wird künftig mit eigenen Räumen im gemeindlichen Giseberthaus in der Augsburger Straße vertreten sein. Seit Februar dieses Jahres wurde renoviert und umgebaut, um der Vhs eine neue Anlaufstelle zu geben, erzählt Bürgermeister Uhl.
Tag der offenen Tür und damit zur offiziellen Einweihung waren viele geladene Gäste und Besucher gekommen. Vier neu gestaltete Räume inklusive Büro stehen in der neuen Unterkunft zur Verfügung – hell und freundlich, ausgestattet mit neuen Möbeln.
Acht neue Computer, Monitore, Server und Drucker sowie aktuelle Software: Der EDV-Raum kann sich sehen lassen. Er ist übrigens der erste eigene EDV-Schulungsraum im Landkreis Augsburg, berichtete Christa Steinhart, Leiterin der Vhs Augsburg-Land. Ab nächstem Jahr sollen auch Internet und E-Mail für Einsteiger angeboten werden.
Der Seminarraum verschafft etwa 20 Personen Platz. Auf Wunsch werden Flipchart, Moderationsmaterial sowie gängige Medien- und Präsentationstechnik wie Laptop und Beamer, Musik- und VideoGeräte bereitgestellt, sagt Ruth Huber, die Leiterin der Vhs Zusmarshausen. Die Ausstattung des Raums lässt sich flexibel verändern, vor allem für ältere Kursteilnehmer sind die klapp- und fahrbaren Stühle und Tische eine Erleichterung. Ein weiterer Raum für kleinere Lerngruppen bietet Platz zum Beispiel für Sprachgruppen oder Rhetorikkursteilnehmer. Stolz sei sie auf die neuen Räumlichkeiten. „Die Volkshochschule ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Jetzt haben wir auch die Möglichkeit, den Lernenden flexible Unterrichtsstunden, etwa auch am Wochenende, anbieten zu können.“
Christa Steinhart lobte: „Schön haben Sie es hier.“In ihrer Rede beZum tonte sie, dass die Erwachsenenbildung andere Ansprüche an einen Raum stelle als beispielsweise eine Schule. Und warum nutzen so viele Menschen die Kurse der Vhs? Die neueste Studie des Deutschen Volkshochschulverbands habe ergeben, dass die räumliche Nähe zum Lernort und das gemeinsame Lernen mit motivierten und motivierenden Kursleitern wichtige Gründe seien, sagt Steinhart. „Vor diesem Hintergrund haben wir keine Angst, im digitalen Zeitalter überflüssig zu werden.“
Sie betont: „Eine Investition in Bildung ist gut angelegtes Geld.“Etwa 20 000 Euro investierte die Gemeinde, um den Lernenden ein angenehmes Ambiente zu bieten, so Uhl. Die gleiche Summe hat auch die Vhs Augsburger Land aufgewendet.
Nach der Eröffnung konnten die Besucher sich bei einem Tag der offenen Tür einen Eindruck vom neuen Domizil verschaffen. Und die Neugierde war groß. Während Frank Miller Einblicke in die Möglichkeiten der EDV gab, konnten sich die Besucher bei Margit Uhr Tipps für „Gewaltfreie Kommunikation“holen. Die Kursberatungen, beispielsweise für „Yoga für Erwachsene und Kinder“von Jörg Bogenrieder oder auch „LifeKinetik“von Stefan Nuber, waren den ganzen Tag über gut besucht. Musikalisch umrahmt wurde der Tag von Franz Richter und Ursula Scharpf mit Didgeridoo und Gesang.