Augsburger Allgemeine (Land West)
Ihre Lebensgeschichte schaffte es sogar ins Kino
hatte. Im Kabinett ging die Angst um, beim Bettgeflüster könnten sensible Militärgeheimnisse verraten worden sein. Kurz darauf stürzte die Regierung Macmillan.
Nach seinem Rücktritt scheute Profumo die Öffentlichkeit. Er setzte sich für wohltätige Zwecke und die Bekämpfung der Armut ein. „Profumo hat für seine Fehler gebüßt“, sagte einer seiner Freunde.
Keeler veröffentlichte 2001 ihre Memoiren. Titel: „Die Wahrheit – endlich“. Ob wirklich alles stimmte? Sie behauptete darin zum Beispiel, sie sei von Profumo schwanger gewesen. Und Promiarzt Ward, der sich wegen Zuhälterei verantworten musste und sich das Leben nahm, bevor die Affäre vollständig aufgeklärt wurde, sei Leiter eines sowjetischen Spionagerings gewesen.
Die Geschichte wurde 1989 sogar in dem US-amerikanischen Film „Scandal“mit John Hurt und Bridget Fonda verfilmt. „Ich war nur ein 19-jähriges Mädchen, das eine gute Zeit hatte. Ich habe jede Minute davon geliebt“, sagte Keeler rückblickend. Doch wenn sie gewusst hätte, was alles passieren würde, wäre sie wohl doch weggerannt – zu ihrer Mutter, gab sie zu. Mit ihrer Männerwahl hatte sie auch später kein glückliches Händchen: Zweimal war Keeler verheiratet – beide Male nur für kurze Zeit.