Augsburger Allgemeine (Land West)
Winterzauber in Füssen
Kurz vor Jahresende noch einmal in den Urlaub? Klar, warum nicht. Gerade die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr bieten sich dazu förmlich an. Damit der Kurztrip aber nicht in Stress ausartet, sollte man sich ein Ziel in nächster Nähe aussuchen – wie zum Beispiel Füssen. Die Stadt im Ostallgäu hat gerade bei einer Kurzreise viel zu bieten. Die historische Altstadt lädt mit ihren vielen kleinen Gässchen und besonderen Geschäften zu einem Bummel ein. Wer jedoch irgendwann die Kälte in den Knochen spürt, kann sich schnell in eines der zahlreichen Cafés verziehen. Bei einer heißen Tasse Kaffee oder Tee sowie einem leckeren Stück Kuchen kann man sich schließlich wieder aufwärmen. Frisch gestärkt lassen sich im Anschluss die verschneiten Ufer des Lechs erkunden. Unweit des Stadtzentrums befindet sich der Lechfall. Dieser ist gut zu Fuß zu erreichen und bietet einen spektakulären Blick auf den Fluss. So ist das Flussbett vor dem Lechfall relativ breit und gewährt dem einst wilden Gebirgsfluss ein letztes Mal viel Platz, bevor er auf seinem Weg Richtung Donau zu einem der meist verbautesten Flüsse Deutschlands wird. Am Lechfall bricht sich der Fluss über ein rund zwölf Meter hohes Wehr und schlängelt sich danach durch eine kurze, aber tief eingeschnittene Klamm. Für den perfekten Blick auf Flussbett und Lechfall kann man den König-Max-Steg, erbaut Jahr 1895, nutzen. In einer Nische über der Klamm befindet sich ihm zu Ehren sogar eine Büste.
Atemberaubender Blick
Einen Besuch sollte man auch dem Hohen Schloss abstatten. Als einstige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg beherrscht es noch heute das Stadtbild Füssens. Es zählt zu den bedeutendsten Profanbauten der deutschen Spätgotik und besticht mit seinen großartigen illusionistischen Architekturmalereien. Wer den Aufstieg in den Torturm wagt, hat aus dem Türmerzimmer im sechsten Stock einen atemberaubenden Blick über die Stadt und das Füssener Land. In nächster Nähe befindet sich außerdem das Kloster Sankt Mang. Einst von den Benediktiner bewohnt, ist es seit dem Jahr 1909 in städtischen Besitz und beheimatet unter anderem das Rathaus sowie das Museum der Stadt Füssen. Bis heute hat der barocke Bau nichts von seiner Erhabenheit verloren und thront mit imposanter Präsenz am Lechufer.
Entspannung pur
Damit der Kurztrip entspannt ausklingt, kann man in die Kristalltherme in Schwangau gehen. Dort warten mehrere warme Becken und eine einzigartige Kulisse auf die Gäste. Schließlich befinden sich die Ammergauer Alpen mit den beiden Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau in direkter Sicht, wenn man in dem wohl temperierten Außenbecken schwimmt. Wer den einstigen Traum König Ludwigs auch aus nächster Nähe betrachten möchte, kann dem Märchenschloss einen Besuch abstatten. Bei einer Führung durch den Prunkbau erhält man Einblick in die bayerische Königsgeschichte und spürt den Zauber längst vergangener Zeiten. Um das Schloss zu erreichen, muss ein gutes Stück bergauf gelaufen werden. Alternativ kann die Strecke auch mit einem Niederflurbus zurückgelegt werden. Die vermutlich schönste und romantischte Auffahrt ist jedoch die mit einer Pferdekutsche. Zahlreiche Gespanne stehen dafür unterhalb des Schlosses in Hohenschwangau bereit. Als Abschluss ist dann ein Spaziergang am Alpsee fast Pflicht. Er gilt als einer der saubersten Seen Deutschlands und liegt am Fuße des 2047 Meter hohen Berg Säulings. Seit 2011 befindet sich dort auch das Museum der bayerischen Könige. Zum 125. Todestag von Ludwig II. eröffnet, stehen im Zentrum der Ausstellung Ludwig II. und sein Vater Maximilian II. sowie die Geschichte der Wittelsbacher, einer der großen europäischen Herrscherdynastien.