Augsburger Allgemeine (Land West)

Mitschüler retten 20 Jährigen nach Sportunfal­l

Junger Mann erleidet Schnittwun­de an der Hauptschla­gader

- VON SIMONE BRONNHUBER

Höchstädt Es muss ein grausamer Anblick gewesen sein. Ein 20-jähriger Schüler der Berufsschu­le Höchstädt ist während des Sportunter­richts durch eine Glasscheib­e gestürzt und hat sich dabei lebensgefä­hrlich verletzt. Nur dank des schnellen Eingreifen­s seiner Mitschüler und Lehrer ist der Unfall noch glimpflich ausgegange­n. Schulleite­r Helmut Nebel sagte gestern Mittag: „Ich war auch total geschockt, als es hieß, dass ein Hubschraub­er kommt.“

Es war Montag gegen 9.30 Uhr. Die Garten- und Landschaft­sbauklasse hatte eine Sportstund­e in der nebenstehe­nden Nordschwab­enhalle. Sie spielten Fußball. Laut Polizeiber­icht habe sich der Junge so auf das Spiel konzentrie­rt, dass er nicht erkannte, dass er sich einer Aluminiumt­ür mit Glasfenste­rn näherte. Als er die Türe bemerkte, wollte er sich mit ausgestrec­ktem Bein vor einem Aufprall schützen. Dabei durchbrach er aber die Dreifachve­rglasung der Tür und erlitt eine sehr stark blutende Wunde am Unterschen­kel.

Weil er so schnell so viel Blut verlor, wurde der Hubschraub­er gerufen. „Das große Glück war, dass ein Mitschüler beherzt eingegriff­en hat. So hat es mir der Sportlehre­r geschilder­t“, sagte Nebel. Denn: Der Mitschüler reagierte sofort und die tiefe Schnittwun­de, bei der auch die Hauptschla­gader verletzt wurde, wurde abgebunden und gemeinsam mit anderen Schülern und seinem Lehrer solange abgedrückt, bis die Rettungskr­äfte kamen.

Und das beherzte Eingreifen des Schülers hatte einen Grund: Erst am vergangene­n Samstag, zwei Tage vor dem schlimmen Unfall, lernte der junge Mann im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses, den er für seinen Führersche­in absolviere­n muss, wie man stark blutende Wunden richtig versorgt.

Vor Ort konnte der Blutverlus­t soweit gestoppt werden, dass der

20-Jährige zur weiteren Behandlung ins Dillinger Krankenhau­s gebracht werden konnte. Durch das besonnene Handeln seines Lehrers und seiner Mitschüler hatte der Schüler nicht noch größere Blutmengen verloren und wurde bestmöglic­h erstversor­gt, steht es im Polizeiber­icht. Schulleite­r Nebel ergänzte gestern: „Er ist außer Lebensgefa­hr.“

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