Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Herz für Frauenrechte
Jane Fonda wird 80 – und kämpft für ihr Geschlecht
Los Angeles Sie habe „nie geglaubt, so lange zu leben“, betonte die USSchauspielerin Jane Fonda jüngst. Heute wird sie 80 Jahre alt. Nach den Vor- und Nachteilen ihres Alters befragt, sagt sie: „Ich kann nicht mehr so viele Gewichte stemmen wie früher“, doch dafür werde man nicht mehr von Leuten angegrapscht, frotzelte der Star, wohl mit Blick auf die Enthüllungen sexueller Übergriffe im Showbusiness.
Sie selbst hatte schwere Vorwürfe gegen Männer in ihrem Leben erhoben: „Ich wurde vergewaltigt, als Kind sexuell missbraucht, gefeuert, weil ich nicht mit meinem Chef schlafen wollte und dachte immer, dass es meine Schuld sei, ich nicht das Richtige gesagt oder getan habe“, sagte Fonda. Sie sei mit der Krankheit aufge- wachsen, es allen recht machen zu wollen, habe sich dann aber einer Frauenrechtsbewegung angeschlossen. Einige Amerikaner haben der „Hanoi-Jane“nicht verziehen, dass sie 1972 aus Protest gegen den Vietnam-Krieg die nordvietnamesische Hauptstadt besuchte und sich auf einem Flugabwehrgeschütz des Vietcong sitzend fotografieren ließ. Später ging sie gegen den Irakkrieg auf die Straße. Der „Barbarella“-Star der 60er Jahre, der später im Stretch-Outfit mit Aerobic-Videos eine riesige Fitnesswelle auslöste, ist auch im Alter kaum zu bremsen, trotz künstlichem Kniegelenk und neuer Hüfte. Auch 2018 dreht Fonda auf. Dann soll die Frauen-Komödie „The Book Club“mit den CoStars Diane Keaton, Mary Steenburgen und Candice Bergen in die Kinos kommen. Die Story dreht sich um Freundinnen, die „50 Shades of Grey“lesen. Die Lektüre der Sadomaso-Romanze krempelt das Leben der ergrauten Frauen um.