Augsburger Allgemeine (Land West)
Gesund schlemmen
Zwei Expertinnen raten zu einem Menü mit viel Genuss und wenig schlechtem Gewissen. Manchmal genügen einfache Tricks, und vor allem isst das Auge mit
Weihnachten ist auch das Fest der vielen Leckereien und Schlemmereien. Weihnachtsgans mit Knödel, Entenbraten mit Serviettenklößen und Soße, Plätzchen, Glühwein und vieles mehr sorgen allzu oft für weitere Pfunde auf den Hüften. Und sind die Weihnachtstage erst einmal beendet, verlocken Silvester und Neujahr mit Raclette oder Fondue. Doch es geht auch anders: Gesund schlemmen, damit am Ende der Feiertage nicht das böse Erwachen kommt und im Januar eine strenge Diät bis zum ersten Faschingskrapfen folgen muss. Ernährungsspezialistinnen wissen, wie ein festliches Essen lecker, leicht, doch auch ein wenig gesund ausfällt.
Bernadette Layer aus Langerringen bei Schwabmünchen ist Botschafterin für das Siegel „geprüfte Qualität aus Bayern“. Die Ernährungsfachfrau hat kalorienbewusst ein Festtagsmenü zusammengestellt und gleich einige Tipps für eine gesunde Zubereitung auf Lager. Ihr Rat: Auf die Mischung und Zusammensetzung kommt es an.
● Suppe Eine Gemüsesuppe als Vorspeise schmeckt gut und ist gesund. Sie stillt den ersten Hunger, ist schnell gemacht und lässt sich schon am Vortag vorbereiten. „Man will ja an den Feiertagen auch nicht stundenlang in der Küche stehen“, sagt Layer. Bei ihr gibt es in diesem Jahr eine Rote-Bete-Suppe. Ein Pluspunkt dieses Gerichts sei die schöne Farbe: „So gibt es gleich einen abwechslungsreichen Einstieg ins Menü.“Wer passende Rezepte nicht in seinem Kochbuch findet, bekommt Tipps im Internet.
● Fleisch und Zutaten Bernadette Layer serviert als Hauptgericht ein Schweinefilet im Blätterteig mit Pilzfüllung. Die Blätterteigummantelung lässt sich mit ausgestochenen Sternen weihnachtlich gestalten. Ihre Beilage ist ein bunter Wintersalat mit Feldsalat, Chinakohl, gelben Rüben, Orangenfilets und gerösteten Walnüssen. „Das schmeckt lecker und lässt das Gericht insgesamt recht leicht wirken“, meint die Ernährungsfachfrau. „Der bunte Salat bringt zudem viele gesunde Vitamine ins Essen.“
● Fruchtige Nachspeise Ein leckerer Abschluss ist der „Bratapfeltraum“, eine geschichtete Süßspeise aus Apfelkompott, Quarkcreme und zerbröselten Vanillekipferln. Auch hier ist wieder ein frischer Aspekt – das Apfelkompott – mit dabei. „Regionale und saisonale Produkte haben bei mir den Vorzug“, sagt Bernadette Layer. Sie brauche um diese Jahreszeit keinen frischen Spargel oder Erdbeeren. „Wenn man aus den Dingen kocht, die jetzt bei uns verfügbar sind, hat man schon viel gewonnen.“
● Viel Zeit Alexandra Hiebl, Leiterin des Fachzentrums Ernährung/ Gemeinschaftsverpflegung am Amt für Landwirtschaft, sieht auch den Faktor Mensch: „Achten Sie auf
Qualität statt auf Quantität“, lautet ihr erster Rat. Und: „Kauen Sie langsam, damit sich die Aromen entfalten können. Machen Sie zwischen den Gängen etwas Pause und genießen Sie das Beisammensein bei Tisch.“
So könne das Weihnachtsessen auch ohne schlechtes Gewissen und
in aller Ruhe genossen werden. Und gut vorbereitet, mit Zeit für Familie und Freunde sowie gesundheitsbewusst, genieße sich ein Festessen gleich noch viel schöner.
Gute Vorbereitung spart viel Stress