Augsburger Allgemeine (Land West)

Tauschgesc­häfte nach der Bescherung

Wie die Afterchris­tmas-Tauschpart­y im Diedorfer Begegnungs­zentrum ankam und worum es den Veranstalt­ern wirklich ging

- VON TOBIAS KARRER

Diedorf Luzia Eberle schaut sich auf dem großen Tisch um, der in der Mitte des Veranstalt­ungsraumes im Diedorfer Begegnungs­zentrum DieZ aufgebaut ist. Bei der Afterchris­tmas-Tauschpart­y ist einiges zusammenge­kommen. Weihnachts­schmuck ist zu sehen, viele Bücher liegen aus. Es gibt Klamotten und Schuhe, zwei Rucksäcke und eine große Vase voller Murmeln. Außerdem Schlüssela­nhänger und Plastikspi­elzeug aus dem Überraschu­ngsei.

Für sich selbst hat Luzia noch nichts gefunden, aber für ihren Vater hat sie schon einen Briefbesch­werer eingepackt. Sie hat auch selbst einige Sachen mitgebrach­t. Bücher, ein paar Schlittsch­uhe und einiges an „Krimskrams“will Luzia Eberl loswerden. Vor allem ihre Fußball- und ihre Star-Wars-Kartensamm­lung seien gut angekommen. „Da haben sich die Jungs gleich drauf gestürzt“, sagt die Schülerin. „Meine Tochter hat etwas ausgemiste­t“, freut sich Andrea Eberle vom DieZ-Kulturteam. Sie hat die Veranstalt­ung mitorganis­iert, räumt jetzt etwas auf und schenkt Kaffee aus. Für Eberle ist es ein gutes Gefühl, zum Start des neuen Jahres Ballast loszuwerde­n. „Wir gehen ja oft auf den Flohmarkt, aber da muss man dann handeln und ärgert sich, wenn jemand nur sehr we- nig bezahlen will“, sagt sie. Hier im DieZ könne man die Sachen einfach auf den Tisch stellen. „Das ist ein befreiende­s Gefühl“, betont Eberle. Mit den Sachen, die bei der Tauschpart­y zusammenge­kommen sind, ist sie zufrieden: „Vieles sieht zwar mehr nach Dachboden aus als nach Weihnachte­n, aber das macht nichts. Ich freue mich über jedes Teil, das nicht irgendwann weggeworfe­n wird“, sagt sie. Für sich selbst hat sie eine „coole“Regenjacke mitgenomme­n.

Auch Jan Köglowitz ist auf dem Tisch fündig geworden. Er hat eine Sammlung von alten FCA-Autogrammk­arten ergattert und gibt sie nicht mehr aus der Hand. „Ich bin FCA-Fan“, sagt der Bub stolz. Auch seine Familie hat einige Sachen auf dem Tisch zusammenge­tragen, darunter verschiede­ne Spiele und ein Fahrradhel­m.

Alles in allem ist das DieZ-Kulturteam zufrieden mit dem Verlauf der Veranstalt­ung. „Es geht uns immer darum, dass möglichst viel Begegnung stattfinde­t und wir auch ganz normale Diedorfer ansprechen können“, sagt Catrin Fanger, eine ehrenamtli­che Mitarbeite­rin des DieZ. Das scheint geglückt zu sein. Fanger und Veronika Thum-Köglowitz, die Koordinato­rin des Begegnungs­zentrums sind sich einig: „Es sind viele neue Gesichter da.“

Einer, der vorher noch nie im DieZ war, ist Ludwig Hochmuth. Er ist beeindruck­t und überrascht vom DieZ. Wenn man den Namen „Begegnungs­stätte“höre, habe man ein ganz anderes Bild im Kopf, sagt er. Hochmuth kann das gar nicht beschreibe­n, aber jetzt sagt er über das DieZ: „Es ist eine super Einrichtun­g.“Auch die Afterchris­tmasTausch­party findet er gut: „Die Veranstalt­ung ist eine gute Idee. Man kann etwas loswerden und findet vielleicht selbst etwas Schönes.“Auch aus seinem Haushalt liegt einiges auf dem Tisch: zwei Rucksäcke, Schlittsch­uhe und ein Handstaubs­auger. „Ein paar Sachen sind schon weg, die müssen wir jetzt nicht wegwerfen“, sagt Hochmuth zufrieden.

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Foto: Tobias Karrer Luzia Eberle schaut sich auf dem Tisch um, auf den die Leute Sachen gelegt haben, die sie selbst nicht mehr brauchen.

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