Augsburger Allgemeine (Land West)
Nachbesserung tut Not
Auch wir zählen zu diesen von der Pressestelle der Stadtwerke als „unwichtig“charakterisierten Gelegenheitsfahrgästen. Je nach Witterung sind wir mit dem Fahrrad oder aber, zu bisher akzeptablem Preis, mit der Straßenbahn unterwegs. In Zeiten zunehmender Umweltsensibilisierung, die Preise für die Fahrt in die vom Individualverkehr bisher schon stark belastete Innenstadt drastisch zu erhöhen und damit das Verkehrsaufkommen zu verstärken, könnte die Stadt Augsburg im Ranking um bundesdeutsche Schildbürgerei voranbringen. Ein Verbesserungsvorschlag: Ausweitung des Kurzstreckentarifs auf 7 statt bisher 5 Zonen. Vorteil: Besucher von außerhalb verzichten auf die Pkw-Benutzung im Innenstadtbereich, weniger Individualverkehr und Parkplatzsuchverkehr im Zentrum, damit bessere Luft, schnelleres Vorankommen. Auch die Bahnstrecken Oberhausen bzw. Haunstetten zum Hauptbahnhof könnten mit diesem Ticket wieder benutzt werden.
Vorverlegung des Abo-Geltungsbeginns auf 8.30 Uhr. Vorteil: Die Attraktivität des Angebots steigt. Es soll auch in der Innenstadt Institutionen, Arztpraxen usw. geben, die ihr Klientel schon auf 9 Uhr einbestellen. Die Verkaufszahlen des Abos werden gewaltig steigen, der Imagecrash gemindert und das Umsteigen auf den ÖPNV gefördert. Elmar Kretz, Augsburg Wen interessiert das? Folge: Neulich stieg mit mir am Königsplatz eine Familie Touristen in die Bahn mit der Anzeige „Hauptbahnhof – Oberhausen“. Sie wollten zum Bahnhof und interpretierten die Anzeige wie jeder normale Mensch: nach Oberhausen über Hauptbahnhof. Dann kamen Kontrolleure und wollten sie abstrafen, weil es sich um eine Rückfahrt handelte. Daraufhin habe ich interveniert und auf die Anzeige hingewiesen. Allerdings hat die Kontrolleurin nicht verstanden, was ich meinte.
Jürgen Appell, Gerbrunn