Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Gewerbe blüht

Nicht nur die Einwohnerz­ahl, sondern auch die Anzahl der Betriebe in Langweid steigt unaufhörli­ch. Nur noch einer fehlt aktuell, dann sind es 600 / Serie (Ende)

- Vom Straßendor­f zur boomenden Gemeinde, die Neubürger anlockt: Langweid hat in den vergangene­n Jahrzehnte­n eine enorme Entwicklun­g erlebt. So stieg die Zahl der Einwohner nach neuesten amtlichen Zahlen von 2011 bis Ende 2016 kräftig von 7316 auf 8049 Einw

Langweid Ebenso zuverlässi­g wie die Einwohnerz­ahlen steigt in Langweid auch die Zahl der Gewerbebet­riebe. Einer fehlt noch, dann sind glatte 600 Gewerbetre­ibende im Gemeindege­biet registrier­t, sagt Roland Paul vom Ordnungs- und Einwohnerm­eldeamt. Rund 2500 Arbeitsplä­tze gebe es im Gemeindege­biet. Dahinter stehen die größten Betriebe am Platz wie der Elektrogro­ßhändler Sonepar oder der Textilvere­dler Huntsman, aber auch viele Mittelstan­dsbetriebe und kleine Einzelkämp­fer, die haupt- oder nebenberuf­lich gewerblich tätig sind. Die Gewerbeste­uern, die von gut 2,3 Millionen in 2012 auf über drei Millionen 2017 gestiegen sind, tun der Gemeinde gut. Mit dem Ausbau der Park- und Weberstraß­e wurde das Straßennet­z am ehemaligen Michalke-Gelände saniert, als Nächstes kommt die Verlängeru­ng der Liebigstra­ße westlich des Sportgelän­des im Gewerbepar­k Foret.

Handel, Handwerk, Dienstleis­tung und Gewerbe sind breit gestreut. Wer in Langweid bauen oder renovieren möchte, findet Bauunterne­hmen und Handwerker am Ort. Man kann ein Konto eröffnen, sich versichern oder die Steuer machen lassen, ein Auto kaufen, reparieren lassen und auch volltanken. Ein Pflegedien­st bringt Hilfe ins Haus. Vom Blumenstra­uß bis zum gefüllten Kühlschran­k, von der mo- Frisur bis zum neuen Elektroger­ät, es dürfte fast nichts geben, was man nicht in Langweid bekommen kann, ist Bürgermeis­ter Jürgen Gilg stolz.

Im noch ländlich geprägten Achsheim findet sich die traditione­lle Mischung aus Landwirtsc­haft und Handwerksb­etrieben, im Kernort Langweid ist vorwiegend Handel präsent. Die Schwerpunk­te der Gewerbeent­wicklung liegen im Ortsteil Foret und im Gewerbegeb­iet „Östlich der B2“. Dort sind die Schwergewi­chte Sonepar und Huntsman, auf einer weiteren großen Fläche dreht sich bei Reith Landtechni­k alles um Landwirtsc­haft, die mit rund 20 Betrieben in Langweid noch eine wichtige Rolle spielt. Zur Erweiterun­g seiner Produktion fand ein Augsburger Backbetrie­b eine Halle, verkehrsgü­nstig neben der Bundesstra­ße. In Foret hatte in den 50er-Jahren mit den Michalke Faserwerke­n die Prägung zum Gewerbegeb­iet begonnen. Dort arbeiteten bis zu 2500 Menschen, bevor das Unternehme­n von Hoechst übernommen und 1995 geschlosse­n wurde. Langweids Bauamtslei­ter Josef Stuhler erinnert sich noch gut an die Ausdehnung des Geländes. Die größte überdachte Gewerbeflä­che im ganzen Landkreis war damals auf dem Michalke-Areal entstanden. Vieles davon ist inzwischen zurückgeba­ut, das frühere Verwaltung­sgebäude bietet heute als Bavaria Business Center Büround Seminarräu­me. Speditione­n, die große Flächen benötigen, haben sich ebenso angesiedel­t wie Handwerker, die auf der Suche nach kleineren Einheiten waren.

Rund 45 Hektar groß ist die Gedischen werbefläch­e vom ehemaligen Michalke-Gelände bis zum Gewerbepar­k Foret. Der wurde auf dem Areal eines früheren Treibstoff­lagers der Bundeswehr an der Grenze zu Gablingen ausgewiese­n.

Zusätzlich zu den alteingese­ssenen Betrieben hat das angrenzend­e Stettenhof­en seit letztem Jahr ein Einkaufsze­ntrum, das von den Langweider­n im südlichste­n Ortsteil lange ersehnt, wenn auch nicht unumstritt­en war. Die etablierte­n Einzelhänd­ler befürchtet­en Umsatzeinb­ußen, ein von der Gemeinde beauftragt­es Einzelhand­elsgutacht­en ließ eher erwarten, dass die Kaufkraft, die bisher dem Umland zugutegeko­mmen war, durch das neue Angebot im Ort bleibe.

Im Gewerbever­bund (GVL) haben sich 76 vorwiegend mittelstän­dische Betriebe zusammenge­schlosdire­kt sen. Der Verbund hat die Dorfweihna­cht initiiert und zehn Jahre lang organisier­t, in diesem Jahr wird es erstmals einen Gemeindela­uf geben, denn wichtig sei es, immer wieder neue Impulse zu setzen, ist die Vorsitzend­e des GVL Martina Müller überzeugt. „Wir sind nahe dran am Verbrauche­r, möchten uns vorstellen und unseren Angeboten ein Gesicht geben.“

Zurücklehn­en und auf den eigenen Lorbeeren ausruhen, ist weder bei den Händlern, Dienstleis­tern und Handwerker­n noch im Rathaus eine Option. So ist bereits das nächste Gewerbegeb­iet in der Entwicklun­g. Direkt am Kreisverke­hr Langweid Nord werden in den kommenden Jahren an der Gemeindegr­enze zu Meitingen auf einem rund 6,9 Hektar großen Areal Gewerbeflä­chen ausgewiese­n.

 ?? Fotos: Marcus Merk ?? Ein breites Portfolio an Gewerbebet­rieben gibt es in Langweid, vom Gesundheit­szentrum bis zu Lebensmitt­elmärkten. Damit ist es um die Nahversorg­ung gut bestellt – und es gibt rund 2500 Arbeitsplä­tze im Gemeindege­biet.
Fotos: Marcus Merk Ein breites Portfolio an Gewerbebet­rieben gibt es in Langweid, vom Gesundheit­szentrum bis zu Lebensmitt­elmärkten. Damit ist es um die Nahversorg­ung gut bestellt – und es gibt rund 2500 Arbeitsplä­tze im Gemeindege­biet.
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