Augsburger Allgemeine (Land West)
Wohin wächst das Trambahnnetz?
Auch in Gersthofen gibt es Überlegungen für einen Anschluss. Die gehen aber noch weiter – und werden auf einem Podium diskutiert
Gersthofen Stadtbergen hat sie schon, Friedberg zumindest ein bisschen und Königsbrunn bekommt sie. Was aber ist mit Gersthofen? Will auch die zweitgrößte Stadt im Kreis Augsburg einen Straßenbahnanschluss? Diese Frage wird in den kommenden Wochen in der Stadtpolitik diskutiert werden und diese Debatte will der Gersthofer Rathauschef Michael Wörle (parteilos) offenbar auf der größten Bühne seiner Stadt anstoßen. Dem Rathauschef geht es um ein neues Mobilitätskonzept für seine Stadt.
In der Gersthofer Stadthalle findet am kommenden Montag, 19. Februar, eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt, in der die Frage nach dem Straßenbahnanschluss eine Rolle spielen wird. Aber nicht nur.: Die 22000-EinwohnerStadt vor den Toren Augsburgs profitiert seit Jahrzehnten von ihrer verkehrsgünstigen Lage an A8 und B 2. Doch obwohl beide Schnellstraßen ausgebaut sind, wird es dort zeitweise eng. Und im Innern kämpfen die Gersthofer seit Jahrzehnten einen vergeblichen Kampf gegen Schleichverkehr von der A8.
Zwar verfügt die Stadt über einen Bahnanschluss und baut den Bahnhalt aufwendig um, doch die dort verkehrenden Regionalzüge leiden unter den Engpässen auf den Gleisen. Ein Ausbau der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth ist aber nicht in Sicht. Bleiben noch die innerstädtischen Busse: Zwar sind die Gersthofer bei der Tarifumstellung im Verkehrsverbund AVV gut weggekommen, doch der Übergang zum Augsburger Nahverkehr läuft für viele Fahrgäste holprig, wenn sie im Norden Augsburgs aus den „grünen Bussen“in die Straßenbahn umsteigen.
Was also tun? Was wird gebraucht, was geht und was ist unbezahlbar? Und inwiefern helfen Technologien wie Elektro-Autos und autonomes Fahren? Darüber sprechen am kommenden Montag der renommierte Verkehrsplaner Prof. Gebhard Wulfhorst von der TU München, der AVV-Aufsichtsratsvorsitzende und Augsburger Landrat Martin Sailer, der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft, Ingo Wortmann, der Leiter der Obersten Baubehörde in München, Helmut Schütz, Reinhold Braun, der Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Land und natürlich der Gastgeber, Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle. Moderiert wird die Diskussion von Christoph Frey
OTermin Der Fachdialog „Stadt entwi ckelt Mobilität“in der Gersthofer Stadt halle beginnt am Montag, 19. Februar, um 19 Uhr.