Augsburger Allgemeine (Land West)
Radlnacht wird wegen Fußball WM verschoben
Der Fahrrad-Corso ist am 15. September. Im Juli gibt es eine ganze Woche zum Thema Radeln
Die Augsburger Radlnacht, die in diesem Jahr ihre dritte Auflage erlebt, wird am 15. September stattfinden. Grund für die Verschiebung um etwa zwei Monate nach hinten sind die Ballung von Sommernächten, AfD-Bundesparteitag und Fußball-WM. „Nach intensiven Gesprächen mit der Polizei, die mit der Stadt als Veranstalter für einen sicheren Ablauf der Augsburger Radlnacht sorgt, und allen weiteren Beteiligten haben wir uns nun für eine Verschiebung des Termins entschieden. Das entzerrt die Situation im Sommer in vielerlei Hinsicht und ermöglicht eine sichere Durchführung der Großveranstaltung“, sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU). Die Route sei momentan in Arbeit.
Zudem will die Stadt das Thema Radfahren stärker ins Bewusstsein bringen und plant darum eine Aktionswoche vom 7. bis 14. Juli unter dem Motto „Eine Woche Rad ab“. Die Augsburger Radler sind eingeladen, Beiträge zum Programm vorzuschlagen und sich aktiv an der Umsetzung zu beteiligen. Denkbar seien Aktionen wie eine Radtour durch die Westlichen Wälder, ein Laufrad-Parcours für Kleinkinder oder ein Rad-Sicherheits-Check. „Ziel der Aktionswoche ist es, das Bewusstsein für den Radverkehr in der Stadt unter allen Verkehrsteilnehmern zu stärken und Möglichkeiten rund ums Rad aufzuzeigen. Das Programm soll von Radlern für Radler gestaltet werden. Für jedes Alter und jeden Anspruch soll was dabei sein“, so Merkle. Ideen nimmt die Stadt bis zum 28. März entgegen auf der Internetseite: www.projektaugsburg-city.de/fahrradstadt/radlwoche. Die Stadt sammelt die Ideen und prüft sie auf Umsetzbarkeit. Das Programm wird bis Anfang Juni im Internet veröffentlicht. Die Radlwoche ist Teil des Projekts „Fahrradstadt 2020“, mit dem der Fahrradverkehr bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent gesteigert werden soll. Momentan läuft eine Haushaltsbefragung der TU Dresden, die Daten zum Verkehrsverhalten der Augsburger sammelt. Nicht repräsentative Zahlen liefern die Fahrradzählstationen der Stadt. In der Konrad-Adenauer-Allee, an der Ulrichsbrücke und an der Forsterstraße wird die Zahl der Radler automatisch erfasst. Teils wird aber erst seit wenigen Monaten gemessen, sodass sich Zahlen nicht vergleichen lassen. In der Konrad-Adenauer-Allee werden Radler aber bereits seit September 2016 gezählt. Hier zeigt sich eine leichte Tendenz nach oben. Von Oktober 2017 bis Februar 2018 waren es rund 255000 Radler, im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor waren es 223 000 Fahrradfahrer. Auch die Bürgerumfrage der Stadt ergab, dass der Anteil der Seltenund Nie-Radler von 2015 auf 2017 geringfügig gesunken ist. Der Anteil derer, die sagten, hauptsächlich das Rad für den Weg zur Arbeit zu nutzen, liegt aber fast unverändert bei 32 Prozent.
Wie berichtet ging die Zahl der Unfälle mit Radlerbeteiligung vergangenes Jahr nach oben. In den letzten fünf Jahren gab es eine Steigerung um 20 Prozent auf 755 unfallbeteiligte Radler. Die Polizei vermutet als eine Ursache, dass mehr Radler unterwegs sind. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub forderte eine Analyse. Knapp 70 Prozent der Unfälle mit Radlerbeteiligung seien durch Radler selbst verursacht, so die Polizei. Mehr als ein Viertel der Radler stürzte alleinbeteiligt. Die Stadt will in diesem Jahr eine Kampagne erarbeiten, die auf ein besseres Miteinander von Verkehrsteilnehmern abzielt. Sie soll 2019 an den Start gehen. In diesem Jahr ist auch geplant, Radspuren in der Langenmantel- und Neuburger Straße anzulegen.