Augsburger Allgemeine (Land West)
Unverhofft kommt oft
Wenn ein kurzer Blick in der Straßenbahn das ganze Leben verändert
Arte, 20.15 Uhr Es geschehen manchmal Dinge im Leben, die weder zu erwarten noch erwünscht sind. Sie mögen zunächst faszinierend sein, doch bringen sie auch Unruhe oder gar Veränderung. Das erfahren zwei erwachsene Menschen, die sich zufällig begegnen, in dem Film „Sag mir nichts“.
Sie haben es sich ganz hübsch eingerichtet in ihrem jeweiligen Leben in Stuttgart: Lena (Ursina Lardi) ist Fotografin und scheinbar glücklich verheiratet mit ihrem Mann Bodo (Roeland Wiesnekker), während der Journalist Martin (Ronald Zehrfeld) ebenso zufrieden mit seiner Frau Solveig (Sarah Hostettler) zusammenlebt.
Bis sich eines Tages die Blicke von Lena und Martin in der Straßenbahn treffen – kurz danach sehen sie sich im Neckarbad wieder, es folgt ein heißer Quickie auf einem dunklen Sportplatz. Unverhofft begegnen sie sich später in einem Kaufhaus erneut, wo es in einem Aufzug wieder zum Sex kommt. Schnell wird aus dem spontanen Seitensprung eine leidenschaftliche Affäre, die sich vorwiegend in unromantischen Hotelzimmern abspielt – und schon bald wollen die beiden zusammen abhauen. Doch wie sollen sie das ihren jeweiligen Partnern sagen, zumal die ebenso sympathisch erscheinen wie die beiden Hauptfiguren?
Der Filmtitel „Sag mir nichts“kann sowohl als kategorischer Imperativ an das Liebespaar, aber auch als Bitte an alle vier Ehepartner zum Schweigen verstanden werden, auf dass sich ja nichts ändere. Doch das hat es schon, für alle Figuren im Film, wenngleich der große Streit oder lärmendes Wehklagen vollkommen ausbleiben.