Augsburger Allgemeine (Land West)
Frühjahrsausstellung präsentiert sich mit 70 ganz jung
Zum Auftakt kamen 27 000 Besucher. Was Politiker zur Messe sagen und Gäste dort erwartet
Bei traumhaftem Frühlingswetter ist am Samstag die Augsburger Frühjahrsausstellung (afa) im Messezentrum mit rund 27 000 Besuchern gestartet. Schwabens größte Verbraucherschau will sich diesmal so vielfältig präsentieren wie selten zuvor. Das hat mehrere Gründe.
Die afa feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Den Startschuss zur Eröffnung gab ein Politiker in neuer Funktion – Bayerns neuer Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer, ein gebürtiger Augsburger. Pschierer nutzte die Gelegenheit, um seine Ziele als Minister zu erklären. Beispielsweise will er die berufliche Bildung stärken und den Tourismus als einen der wichtigen Wirtschaftszweige in Bayern stärker fördern. Dafür soll es in Kürze eine eigene Abteilung im Wirtschaftsministerium geben. Pschierer sprach auch das große finanzielle Engagement des Freistaates für die Augsburger Messe an. In den vergangenen Jahren seien 30 Millionen Euro Förderung geflossen. Für die neue Halle 2 seien elf Millionen Euro Zuschuss geplant. Baubeginn soll in diesem Jahr sein. Die Eröffnung ist für 2019 vorgesehen.
Grundsätzlich hält der Wirtschaftsminister Messen weiter für wichtig. „Die Menschen wollen sich nicht nur im Netz bewegen, sie wollen auch Dinge anfassen.“Ähnlich sehen es andere Politiker und Wirtschaftsvertreter, die dem Messewesen und der Frühjahrsausstellung eine gute Entwicklung bescheinigten. Oberbürgermeister Kurt Gribl verwies darauf, dass mit Unterstützung des Freistaates seit fast zehn Jahren ein Masterplan für die Entwicklung der Augsburger Messe umgesetzt werde. Insgesamt sei das Messewesen in der Stadt zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. 100 Millionen Euro jährlich fließen als indirekter Nutzen in andere Branchen wie Hotellerie, Gastronomie oder Einzelhandel. IHKVizepräsident Christian Dierig sieht Messen als wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und Verbrauchern. Zwei von drei Besuchern der afa kommen aus der Region.
Die Macher der Augsburger Frühjahrsausstellung haben in den vergangenen Jahren am Konzept gefeilt. Veranstalter ist die AFAG Messen und Ausstellungen GmbH. Dort geht nun ein junges Team an den Start: die Geschäftsführer Thilo und Henning Könicke, Söhne der bisherigen Messechefs Hermann und Heiko Könicke. Dieser Generationenwechsel habe nahtlos geklappt, freute sich nicht nur Gribl.
Für afa-Besucher gibt es bis 15. April ein umfangreiches Programm und zahlreiche Attraktionen. Auch im Jubiläumsjahr will sich die Frühjahrsausstellung als „Schaufenster der Region“präsentieren. Rund 550 Aussteller sind dabei. „Erlebe die Vielfalt“lautet das Motto. Insgesamt vier Sonderthemen werden vorgestellt. Zum Auftakt zeigt eine Autoschau bis einschließlich Dienstag viele Neuheiten. Parallel findet die zweite Auflage der Energiemesse Renexpo statt, die nun in die Frühjahrsmesse afa integriert ist. Am zweiten Wochenende, 14. und 15. April, ist wieder die Heimtiermesse „HausFreunde“, zudem gibt es die Präsentation „SportRegio“.
Auch sonst ist eine große Auswahl an Informationen und Aktivitäten aus allen Lebensbereichen geboten, angefangen bei Bauen und Wohnen über Haushalt, Garten und Freizeit, aber auch Essen und Trinken oder Mode. Mit dem Messestart zeigten sich die Veranstalter „durchaus zufrieden“. Trotz Konkurrenz durch Plärrer, Dult und FCA seien am Samstag rund 27000 Besucher gekommen (2017: rund 29000). Vom guten Wetter profitiert hätten die Aussteller auf dem Freigelände. Insgesamt werden auf der afa rund 90 000 Besucher erwartet.