Augsburger Allgemeine (Land West)
Ideen für Rathausumfeld und Bauhof
Im Gemeinderat Zusmarshausen gibt es kontroverse Diskussionen
Zusmarshausen „Die Tagesordnung verspricht vieles, wir werden heute eine gute Kondition brauchen.“Mit dieser Ankündigung hat Bürgermeister Bernhard Uhl die jüngste Sitzung des Marktgemeinderates eingeleitet und damit nicht zu viel versprochen. Wie berichtet, nutzte die Fraktion SPD/Aktives Bürgerforum die Gelegenheit, abermals einen Antrag zur Ausschreibung eines Personalentwicklungskonzepts für die Verwaltung durchzubringen. Die Folge war eine lange und intensive Diskussion um das Für und Wider einer externen Beratung. Schließlich geriet man sich auch wegen der Debatte um den Haushalt
2018 in die Haare, der wahrscheinlich am Donnerstag, 12. April, beschlossen wird. Außerdem ging es unter anderem um den Rathausplatz und den Bauhof:
● Rathausplatz Robert Lex-Kerfers stellte seine neuen Planungen für Schulstraße und Moosdreieck vor. Etwa den Neubau einer sogenannten Verblendmauer, die geänderte Stellplatzanordnung am Bauhof sowie bauliche Hilfen für Sehbehinderte. Zu Letzterem hatte Ratsmitglied und Behinderten- und Inklusionsbeauftragter Jürgen Winkler bereits früher seine Vorstellungen erläutert. Johann Reitmayer konnte die Kollegen davon überzeugen, dass die alte baufällige Mauer in der Schulstraße bald der Vergangenheit angehören sollte, damit das Rathausumfeld auch so attraktiv ausfällt wie auf den bunten Animationen des Architekten.
● Bauhof I Nicht unbedingt gut aussehen, aber auf jeden Fall effizient sein sollte der gemeindliche Bauhof, dessen Leiter Robert Wiesenberg bei der Sitzung zur Anschaffung eines Mulch-Systems zum Preis von bis zu 7000 Euro riet. „Wir machen sehr viel von Hand, aber so etwas würde uns sehr entlasten.“Schließlich wolle der Bürger auch alles schnell erledigt haben. Allerdings bekam es der Bauhofchef mit gewohnt kritischen Gremiumsmitgliedern zu tun, die vor dem Ausgeben jeden Steuercent lieber zweimal umdrehen. Johann Reitmayer fürchtete technische Probleme und Folgekosten. Thomas Günther, Elke Schwarz und Bernhard Sapper sprachen sich für einen Probebetrieb aus, bevor investiert werde. Schließlich warnte ein Ratsmitglied davor, die Maschine, statt auszuleihen, zu kaufen und sie dann nur selten einzusetzen. Worauf der Bauhofleiter mit der Bemerkung reagierte, dass der einmal angeschaffte Schneepflug im Sommer auch nicht gebraucht würde. Die Mehrheit entschied sich für die günstigere Variante.
● Bauhof II Bei der künftigen Unkrautbekämpfung stehen laut Marktbaumeister Thorsten Völk harte wie kostspielige Zeiten an. Schließlich würden sich diese gerade hinsichtlich der Einsatzmittel ändern, wie er – ohne ausdrücklich das umstrittene Pflanzengift Glyphosat in den Mund zu nehmen – vor den Räten betonte. Alternativsysteme zur Beseitigung wie ein spezielles Heißwassergerät kosteten zum Beispiel pro Arbeitsstunde 120 Euro, womit in einer Woche eine beträchtliche Summe anfallen könnte. Johann Reitmayer schlug vor, die Kommunen sollten über eine gemeinsame Nutzung solcher Maschinen nachdenken. Solche Modelle gebe es bereits. Elke Schwarz hatte bereits beim Thema Mulchen dafür plädiert: „Die Gemeinden sollten sich doch gegenseitig aushelfen.“
● Protest Eher ideelle Inhalte betraf eine Stellungnahme von Drittem Bürgermeister Stefan Vogg, die wegen seiner Abwesenheit von Harry Juraschek (SPD/Aktives Bürgerforum) vorgetragen wurde. Der Bürgervertreter bezog sich auf seinen Antrag für ein Update der gemeindlichen Homepage, das auf eine positive Außenwirkung der Marktgemeinde zum Wohle der Bürger abzielen solle. Über die vorausgegangenen Anmerkungen des Bürgermeisters zur gelegentlichen Antragsflut im Gremium zeigte sich Vogg alles andere als glücklich: „So etwas habe ich in meiner achtjährigen Mitgliedschaft im Gemeinderat noch nie erlebt.“Mehr noch: „Respekt, Diskussion auf sachlicher Ebene, Wertschätzung jeder Idee – das vermisse ich hier in zunehmendem Maße.“Der verärgerte Rat erinnerte an die Kooperationsvereinbarungen zu Beginn der Legislaturperiode.