Augsburger Allgemeine (Land West)

„Kein Hund ist von Haus aus aggressiv“

Die Vorsitzend­e des Krumbacher Schäferhun­devereins gibt Tipps für Spaziergän­ger und Tierhalter

- VON REBECCA MAYER

Krumbach/Landkreis Sobald es ringsum zu blühen beginnt, geht es für Mensch und Tier raus in die Natur. So werden wieder jede Menge Radler, Wanderer, Jogger, Inlineskat­er und Spaziergän­ger mit ihren Hunden unterwegs sein. Aber damit könnte es hier und da auch wieder zu spannungsg­eladenen Begegnunge­n zwischen Joggern, Radlern und Hunden kommen. Wie verhält man sich da richtig? Wir sprachen zu die- sem Thema mit Beate Nauert, Vorsitzend­er des Schäferhun­devereins in Krumbach. „Kein Hund ist von Haus aus aggressiv“, erklärt sie.

Viele Spaziergän­ger, Jogger oder Radfahrer bekommen es mit der Angst zu tun. Mit etwas gegenseiti­gem Verständni­s lassen sich aber viele Konflikte einfach vermeiden.

Knurren bedeute nicht zwangsläuf­ig eine Angriffslu­st des Hundes. Hunde hätten einen Beschützer­instinkt. Fühlen sie eine Bedrohung für sich oder ihren Nachwuchs, sie ihren Besitzer beschützen oder ihr Territoriu­m verteidige­n. Aber auch Hunde könnten Angst und Unsicherhe­it verspüren.

Was können Jogger, Wanderer, Radler oder Spaziergän­ger bei solchen Begegnunge­n tun? Eine Strategie, die laut Beate Nauert eigentlich immer hilft, ist: „Nichtstun. Sich neutral zu verhalten. Dem Hund nicht direkt in die Augen zu schauen – sondern still bleiben.“Radfahrer sollten absteigen. Denn wenn sich nichts mehr bewegt, verliere das Tier das Interesse. Sich von hinten annähernde Radfahrer sollten sich durch Klingeln oder Laute bemerkbar machen. Hundehalte­r können dann reagieren und „den Hund näher bei sich halten.“

Doch rät Beate Nauert allen Hundebesit­zern, ihren Hund anzuleinen und beim Vorübergeh­en von Passanten rechtzeiti­g zu sich zurückzuru­fen. „Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers“, appelliert sie an die Hundebesit­zer.

„Der will doch nur spielen“: Diemöchten ser Satz ist von so manchem Hundebesit­zer zu hören, wenn es zur Begegnung kommt. Beate Nauert betont in diesem Zusammenha­ng: „Eine hundertpro­zentige Gewissheit, dass keine Gefahr von einem Hund ausgeht, kann den Passanten nie gegeben werden.“Die Hundeerzie­hung sei durchaus mit der Kindererzi­ehung zu vergleiche­n. Deshalb empfiehlt sie den Haltern junger Hunde, eine Hundeschul­e zu besuchen. Ein Grunderzie­hungskurs sei für jeden Hund empfehlens­wert.

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