Augsburger Allgemeine (Land West)
„Kein Hund ist von Haus aus aggressiv“
Die Vorsitzende des Krumbacher Schäferhundevereins gibt Tipps für Spaziergänger und Tierhalter
Krumbach/Landkreis Sobald es ringsum zu blühen beginnt, geht es für Mensch und Tier raus in die Natur. So werden wieder jede Menge Radler, Wanderer, Jogger, Inlineskater und Spaziergänger mit ihren Hunden unterwegs sein. Aber damit könnte es hier und da auch wieder zu spannungsgeladenen Begegnungen zwischen Joggern, Radlern und Hunden kommen. Wie verhält man sich da richtig? Wir sprachen zu die- sem Thema mit Beate Nauert, Vorsitzender des Schäferhundevereins in Krumbach. „Kein Hund ist von Haus aus aggressiv“, erklärt sie.
Viele Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer bekommen es mit der Angst zu tun. Mit etwas gegenseitigem Verständnis lassen sich aber viele Konflikte einfach vermeiden.
Knurren bedeute nicht zwangsläufig eine Angriffslust des Hundes. Hunde hätten einen Beschützerinstinkt. Fühlen sie eine Bedrohung für sich oder ihren Nachwuchs, sie ihren Besitzer beschützen oder ihr Territorium verteidigen. Aber auch Hunde könnten Angst und Unsicherheit verspüren.
Was können Jogger, Wanderer, Radler oder Spaziergänger bei solchen Begegnungen tun? Eine Strategie, die laut Beate Nauert eigentlich immer hilft, ist: „Nichtstun. Sich neutral zu verhalten. Dem Hund nicht direkt in die Augen zu schauen – sondern still bleiben.“Radfahrer sollten absteigen. Denn wenn sich nichts mehr bewegt, verliere das Tier das Interesse. Sich von hinten annähernde Radfahrer sollten sich durch Klingeln oder Laute bemerkbar machen. Hundehalter können dann reagieren und „den Hund näher bei sich halten.“
Doch rät Beate Nauert allen Hundebesitzern, ihren Hund anzuleinen und beim Vorübergehen von Passanten rechtzeitig zu sich zurückzurufen. „Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenübers“, appelliert sie an die Hundebesitzer.
„Der will doch nur spielen“: Diemöchten ser Satz ist von so manchem Hundebesitzer zu hören, wenn es zur Begegnung kommt. Beate Nauert betont in diesem Zusammenhang: „Eine hundertprozentige Gewissheit, dass keine Gefahr von einem Hund ausgeht, kann den Passanten nie gegeben werden.“Die Hundeerziehung sei durchaus mit der Kindererziehung zu vergleichen. Deshalb empfiehlt sie den Haltern junger Hunde, eine Hundeschule zu besuchen. Ein Grunderziehungskurs sei für jeden Hund empfehlenswert.