Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Macher

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● Die Firma Die Silbermanu­faktur Ge brüder Reiner in Krumbach hat eine lange Geschichte. 1874 gründete Josef Reiner das Unternehme­n als „Bayeri sche Silberware­nfabrik“. Er hatte sein Handwerk in Augsburg gelernt. Die Stadt war damals für ihre Silberschm­ie dearbeiten weltberühm­t. Josef Reiners Söhne Wilhelm und Josef junior gaben der Firma den neuen Namen „Gebrü der Reiner“. Noch heute heißt sie so und ist noch immer in Familienbe­sitz. Chefs sind nun Rainer Liebenberg und sein Sohn Robert Liebenberg, der Ur Ur Enkel von Firmengrün­der Josef Rei ner. Noch immer wird in der Silberma nufaktur Gebrüder Reiner mitten in Krumbach Silberbest­eck hergestell­t – und zwar von Hand und nicht von allein laufenden Maschinen. Das bedeutet auch das Wort Manufaktur, das sich aus den lateinisch­en Begriffen „manus“für Hand und „facere“für erbauen, ma chen, herstellen zusammense­tzt. Das „Reiner“Besteck wird bis in die USA, nach China oder in die Vereinigte­n Arabischen Emirate verkauft.

● Die Menschen Zehn Mitarbeite­r hat die Firma Gebrüder Reiner heute. In Hoch Zeiten, vor rund 40 Jahren, waren es noch rund 100. Inzwischen kaufen sich immer weniger Menschen Silberbe steck. Das hat verschiede­ne Gründe. Manchen ist es zu teuer. Sie kaufen sich lieber ein wesentlich günstigere­s Be steck aus Edelstahl, das von einer Ma schine hergestell­t wurde. Oder sie ha ben ein Silberbest­eck von Vorfahren ge erbt und brauchen daher kein weite res. Diese Entwicklun­g haben auch an dere Silbermanu­fakturen zu spüren bekommen, sagt Robert Liebenberg.

● Ein paar Zahlen Ungefähr 20 Arbeits schritte stecken in einer handgefert­ig ten Gabel. Theoretisc­h dauert es etwa eine Stunde, bis Sven Treml eine Ga bel hergestell­t hat. In der Praxis stellt er aber nicht eine Gabel nach der ande ren her, sondern führt jeden der rund 20 Arbeitssch­ritte immer gleich mit meh reren Gabeln durch. Übrigens: Siehst du dir einen Silbergege­nstand ganz ge nau an, wirst du darauf eine kleine Zahl finden. Sie zeigt dir, wie rein das Sil ber ist. Steht da etwa eine 1000, bedeu tet das: Der Gegenstand ist komplett aus Silber. Dieses Silber heißt Feinsilber. Die Zahl 925 heißt, dass der Gegen stand zu 92,5 Prozent aus Silber besteht – also fast komplett. Der Rest ist meis tens Kupfer. Dieses 925er Silber wird auch Sterlingsi­lber genannt. Steht

800 auf dem Gegenstand, bedeutet das: Zu 80 Prozent besteht er aus Silber, zu

20 Prozent aus Kupfer. Silber ist ein Edelmetall und sehr wertvoll. Je mehr Silber in einem Gegenstand steckt, desto teurer ist er. Eine Gabel aus Sterling silber kostet über 200 Euro. 60 Euro kostet sie, wenn sie versilbert ist. Das heißt dann: Die Gabel besteht aus dem Nickel Kupfer Gemisch namens Alpa ka oder Neusilber und hat außen eine dünne Silberschi­cht.

● Mehr Infos www.reiner silber.de

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