Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Parkplatz für zehn Jahre
Die Einigung ist da: In Neusäß kann der Landkreis eine Fläche pachten. Das bringt Entlastung für die Anwohnerstraßen
Neusäß Das Schulzentrum von Neusäß ist weiter im ständigen Wandel: Nach dem Bau der Beruflichen Schulen steht bereits der nächste Umbau in dem Areal an. Ab 2022 saniert der Landkreis Augsburg das Gymnasium. Die Schüler kommen in den Jahren der Bauzeit in der alten Berufsschule unter, die bis dahin als Übergangsquartier für zwei Schulen der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) dienen. Wie man es dreht und wendet: Parkplätze rund ums Schulzentrum sind gefragt, und das wird sich so bald nicht ändern. Jetzt gibt es eine Lösung.
Jahrelang hatten die Bewohner des benachbarten Alpenviertels darüber geklagt, dass Berufsschüler in den Nebenstraßen parken. Durch den Neubau des Berufsschulzen- trums ist es in dem Wohngebiet zu einer Entlastung gekommen, sagte Bürgermeister Richard Greiner im Planungs- und Umweltausschuss. Es gebe aber immer noch viel Verkehr, vor allem wenn die Berufsschüler einen Parkplatz suchen.
Nach vielen Gesprächen wurde jetzt eine Fläche gefunden, die in den nächsten zehn Jahren als Parkplatz die Lage entzerren soll. Der Grundstückseigentümer hat sich laut Bürgermeister bereit erklärt, das Areal an den Landkreis zu verpachten. Der Parkplatz liegt südlich des Bolzplatzes, im Bereich der Kurve der Landrat-Dr.-Frey-Straße. Dort sollen nur provisorische Stellplätze entstehen, die nach der Nutzung wieder zurückgebaut werden. Ab 2025 ist die Erweiterung der Neusässer Realschule geplant. Im Zuge dessen soll eine Tiefgarage gebaut werden. Aus den Reihen von SPD und Grünen kamen Bedenken, dass sich der Parkplatz auf Dauer dann doch verfestigen könnte. Dem soll mit einer auf zehn Jahre begrenzten Baugenehmigung vorgebeugt werden. Um die angrenzende Wohnbebauung zu schützen, ist ein begrünter Wall angedacht.
Erst im vergangenen Jahr war das neue Berufsschulzentrum in Betrieb gegangen, das sich der Landkreis gut 35 Millionen Euro hatte kosten lassen. Die knapp 40 Millionen Euro teure Generalsanierung des Justusvon-Liebig-Gymnasiums soll zwischen Ende 2022 und Juli 2025 über die Bühne gehen. Danach folgt die auf zehn Millionen Euro geschätzte Erweiterung der Realschule. Auch hier wird mit drei Jahren Bauzeit kalkuliert.
Die alte Berufsschule sollte ursprünglich nach dem Bau der neuen abgerissen werden. Der Plan war, dass das Areal an die Stadt Neusäß geht, damit diese ihre Zentrumsgestaltung abrunden kann. Doch der Zeitpunkt dafür rückt immer weiter in die Ferne: Denn die alte Schule wird noch gebraucht. Als Nächstes zieht dort die Katholische Jugendfürsorge ein. Sie bringt dort für vier Jahre zwei Schulen unter: die Prälat-Schilcher-Berufsschule aus dem Augsburger Univiertel und die Frère-Roger-Schule aus Oberhausen. Beide werden saniert. Danach werden die Räume als Ausweichquartier für die Neusässer Gymnasiasten und Realschüler gebraucht.
Ausweichquartier für Augsburger Schulen