Augsburger Allgemeine (Land West)
Verliert die Jugend ihre Stimme?
In Gessertshausen ist das Gremium von neun Mitgliedern auf nur noch drei geschrumpft
Gessertshausen Im Rahmen von Sportlerehrung und Bürgerversammlung meldete sich auch der Jugendrat Gessertshausen zu Wort. Die stellvertretende Vorsitzende Nathalie Geis war zusammen mit Elias Frank und Dominik Mühleisen gekommen, um gerade bei den jungen Sportlern für eine Mitgliedschaft im Jugendrat zu werben und ihre Arbeit vorzustellen.
Oberste Priorität haben bei ihrer Tätigkeit die Belange der Jugend in der Gemeinde Gessertshausen. Dazu werden eigene Aktivitäten, besondere Projekte und Veranstaltungen durchgeführt. Desgleichen setzen sie sich aber auch für die Verwirklichung bestimmter Maßnahmen durch die Gemeinde ein. Dringend auf ihrer Wunschliste steht dabei der Fahrradweg nach Döpsho- fen. Zu dem aktuellen Stand gab Bürgermeister Jürgen Mögele Auskunft. Erst jüngst sei dieses Thema im Gemeinderat behandelt worden. Das Projekt hänge aber weitgehend von Grundstücksverhandlungen ab, welche aber nicht von der Gemeinde geführt würden.
„Es ist eine zähe Angelegenheit, die nicht innerhalb von Wochen oder Monaten gelingen kann“, sagte er. Dafür dürfen sich die Jugendlichen im Ortsteil Wollishausen bereits über neue Fußballtore freuen. Aktiv war der Jugendbeirat auch beim SOS-Festival in Fischach, an dessen Gründung sie beteiligt waren, sowie über zahlreiche kleinere Aktionen wie Grillabende und Skiund Snowboardfahrten in den vergangenen Jahren.
Als großes Projekt schreiben sich die Mitglieder des Jugendrats die Verwirklichung des Bürgerhauses, auf die Fahne. Aufgrund der Raumnot der Vereine der Gemeinde war dies stets ein aktuelles Thema. Auch erste Ideen zur Gestaltung der Außenanlage, die in den nächsten Monaten nun verwirklicht wird, hat der Jugendrat eingebracht.
Traurig ist der Jugendrat jedoch, da sich für die Wahl im vorigen Sommer fast niemand hat aufstellen lassen. „Wir sind jetzt aber auch aus der Schule und gehen ins Berufsleben. Beides ist nicht zu stemmen“, erklärten sie. Im März 2012 fanden die ersten Jugendratswahlen statt, damals stellten sich neun Jugendliche zur Wahl. Inzwischen sind nur noch drei übrig. „Es wäre aber schade, wenn die Jugend gar keine Stimme mehr in der Gemeinde hätte“, warben sie dringend um neue Mitglieder. „Der Jugendrat ist eine tolle Institution, die weitergehen sollte“, sagt auch Bürgermeister Mögele.