Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Stadtberger Stadtfest
Während Bürgermeister Metz lieber einmal mehr ausholt, legt Tina Schüssler ihre Boxhandschuhe zur Seite. Die Prognosen für das Festwetter sind gemischt
Wie viele Schläge braucht der Stadtberger Bürgermeister beim Bieranstich? Mehr zum großen Stadtfest, das am Mittwoch beginnt, lesen Sie heute auf
Stadtbergen Wie viele Schläge wird er brauchen? Nicht nur beim Oktoberfest in München wird genau hingeschaut, wenn es um den Bieranstich geht. Auch in Stadtbergen sind die Augen auf den Bürgermeister gerichtet, wenn er am Mittwochabend den Schlegel schwingt. Die Zahl wirkt aufs Image. Drei- oder viermal musste Paul Metz im vergangenen Jahr ausholen, um den Zapfhahn ins Fass zu treiben und um das Stadtfest zu eröffnen. „Mehr sollten es auch nicht sein“, meint Metz, der sich noch mit Schaudern an sein erstes Mal erinnert.
Der Angstschweiß sei ihm auf der Stirn gestanden, als er beim Stadtfest 2011 plötzlich auf die Bühne zum Bieranstich sollte. Sein Vorgänger Ludwig Fink, der wenige Wochen vorher überraschend von seinem Amt zurückgetreten war, hatte den schweren Hammer meistens an der Zapfanlage geschwungen, sodass ihm nicht jeder auf die Finger schauen konnte. Metz musste als Debütant auf die Bühne: „Das war schon ein kleiner Schock, denn abgesprochen war das nicht“, erinnert er sich. Und heute? „Da nehm’ ich’s locker. Aber eine Anspannung ist immer noch dabei“, sagt Metz. Schließlich will sich niemand bei der Chefsache blamieren. Ein Zapfhahn, der aus dem Fass gedrückt wird und eine Fontäne, die die ersten Reihen im Zelt mit Bier duscht, wären ein feuchtes Ärgernis. Deshalb neigt Metz eher zu einem „Sicherheitsschlag“. Einen Anzapf-Trainer, wie ihn der frühere Münchner OB Christian Ude gehabt haben soll, brauchte Metz nicht. Mit der Erfahrung sei die richtige Technik gekommen.
Schlag auf Schlag geht es nicht nur beim Bieranstich, sondern auch beim gesamten fünftägigen Stadtberger Stadtfest. Für die elfte Auflage wurde wieder ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Es spricht alle Generationen an und lädt zum Mitmachen ein. An drei Abenden gibt es Open-Air-Konzerte: Unter anderem ist die Songwriterin Ala Cya zu hören. Es gibt auch Irish Folk mit „Tir Nan Og“, was der gälische Name für „Land der ewigen Jugend“ist.
Tina Schüssler will die Sportanlage an der Panzerstraße rocken: Die dreifache Box-Weltmeisterin hat ihre sportliche Karriere beendet, um in der Musikbranche durchzustarten. Schüssler wird mit der Band Backdoor Connection nicht nur den Song „Du weißt, wir sind Sieger“präsentieren, sondern auch Titel ihres frisch produzierten Albums von Produzent John Zaika aus Los Angeles und Philipp Maier präsentieren.
„Mit solch einem Profi in allen Bereichen zu arbeiten, macht Spaß. Die rasante Entwicklung von Tina in der Musikbranche mit internationalen Größen zusammen ist erstaunlich“, sagt Maier, der schon
mit den Sängern von Bands wie Deep Purple, Toto, Foreigner oder Nazareth zusammenarbeitete und der erste Dirigent und Arrangeur von „Rock meets Classic“war. „Ich produziere seit über 35 Jahren Musik.
Tina Schüssler ist ein absolutes Unikat“, lobt er.
Ein anderes Unikat wird demnächst nahe der neuen Stadtberger Sporthalle zu sehen sein. Zur 30-jährigen Partnerschaft mit der französischen Stadt Brie-ComteRobert wird ein Kunstwerk aufgestellt, an das Schlösser gehängt werden. Den Anfang machen die Gäste der Feier, die sich kommende Woche an das Stadtfest anschließt. Am Pfingstsamstag ist dann ganz Stadtbergen zum deutsch-französischen Freundschaftsfest eingeladen. Los geht’s um 11 Uhr im Außenbereich der neuen Sporthalle. Nachdem die Skulptur enthüllt ist, gibt es Grillschmankerl und Crêpes, Livemusik, Show und Tanz der TSG Stadtbergen, eine Hüpfburg, Kinderschminken und noch mehr Angebote. Für jedes Kind ist die zweite Kugel Eis am Eiswagen gratis.