Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine Lichterprozession durch den „Dom der Natur“in Maria Vesperbild
Glaube als ein besonderes Naturerlebnis: Das hat die Menschen über die Zeiten hinweg fasziniert. Auch aus diesem Grund kommen viele am Pfingstsonntag nach Maria Vesperbild. Die Lichterprozession wird gewissermaßen zum Eintauchen in die Natur und damit zu einem besonderen Glaubenserlebnis. Vom „Dom der Natur“sprach Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart. Dieses Glaubenserlebnis war am Pfingstsonntag auch eine Premiere. Es war das erste Großereignis nach dem Wechsel von Wilhelm Imkamp zu Erwin Reichart. Und zur Premiere für Reichart kam mit dem Augsburger Bischof Konrad Zdarsa ein hochkarätiger Gast. Zdarsa sprach immer wieder von Liebe, Freude und Güte – doch diese komme aus einer tieferen Quelle. Er blickte zurück in seine Zeit in der DDR, als überzeugte Christen von der staatlichen Autorität bedrängt wurden und erinnerte sich an manch bewegende Begegnung, beispielsweise mit einem Offizier der Nationalen Volksarmee (NVA). Dem Pontifikalamt folgte die feierliche Lichterprozession. Reichart sprach in diesem Zusammenhang von „Glanz und Gloria“– aber „ohne Gloria“, wie er hintersinnig anmerkte. In der Tat war Gloria Fürstin von Thurn und Taxis in der Ära Imkamp oftmals in Maria Vesperbild – diesmal nicht. Doch Reichart hofft, dass sie wieder kommt. Vielleicht ja nicht zuletzt wegen des besonderen „Doms der Natur“.