Augsburger Allgemeine (Land West)

„Rente mit 63“immer beliebter

Zahl der Anträge hat Millioneng­renze überschrit­ten

- VON JOACHIM BOMHARD

Berlin Knapp vier Jahre nach ihrer Einführung hat die sogenannte „Rente mit 63“die Millioneng­renze überschrit­ten. Immer mehr Beschäftig­te nutzen die Möglichkei­t, nach 45 Jahren im Beruf ohne Abzüge vorzeitig in Rente zu gehen.

Nach Zahlen des Bundesarbe­itsministe­riums haben bis Ende April 1 005 777 Versichert­e einen entspreche­nden Antrag gestellt. Rund

985 000 Anträge wurden seit Juli

2014 bewilligt. Die vorgezogen­e abschlagsf­reie Rente, die in Wirklichke­it keine „Rente mit 63“mehr ist, kann beziehen, für den mindestens

540 Monatsbeit­räge (entspricht 45 Jahren) einbezahlt wurden. Außerdem gilt eine Mindestalt­ersgrenze von aktuell 63 Jahren und sechs Monaten. Diese erhöht sich Jahr für Jahr um zwei Monate.

Die Bundesregi­erung hatte 2014 in ihrem Gesetzentw­urf noch mit rund 200000 Anträgen pro Jahr gerechnet, jetzt sind es rund 250000. Für das Arbeitsmin­isterium ist das eine Entwicklun­g im erwartbare­n Rahmen. Es erklärt sie damit, dass viele Nutznießer des Gesetzes ihren Renteneint­ritt jetzt vorziehen würden, den sie ursprüngli­ch erst mit 65 Jahren geplant hatten.

Für die Rentenvers­icherung ist die „Rente mit 63“mit monatliche­n Kosten von 1,3 Milliarden Euro verbunden.

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