Augsburger Allgemeine (Land West)

Bis Augsburg läuft der Radverkehr meist rund

Bürger kritisiere­n die Radwegepla­nung zwischen der Stadt und dem Augsburger Land

- VON JUTTA KAISER WIATREK Symbolfoto: Marcus Merk

Landkreis/Neusäß Der Landkreis will den Radverkehr nachhaltig fördern. Dazu konnten bei einem Workshop in den Berufliche­n Schulen in Neusäß Radfahrer ihre Anregungen einbringen und Probleme schildern, um Verbesseru­ngen für das Radwegenet­z zu finden.

„Die 23 Kilometer von Bonstetten nach Augsburg-Mitte sind mit dem E-Bike durchaus machbar“, erklärte der eifrige Radfahrer Leo Kränzle. Einen großen Teil der Strecke schaffe er problemlos auf dem Weldenbahn-Radweg. Ab der Grenze zur Stadt Augsburg sei der Weg aber keineswegs mehr so komfortabe­l. Die Radwegepla­nung zwischen der Stadt und dem Landkreis lasse sehr zu wünschen übrig, bemängelte er. Auch die verschiede­nen Achsen etwa Hirblingen/Peterhof in Richtung Gersthofen oder zum Bärenkelle­r sah er kritisch.

Zustimmung gab es von Ludwig Wilhelm aus Neusäß. Gehandelt werden müsse vor allem bei den verschiede­nen Kreuzungsp­unkten. Schwachpun­kte seien die Ackermanns­traße oder der Kobelweg. Des Öfteren müssten die Radfahrer gerade an der Ackermanns­traße bis zu zwei Ampelphase­n abwarten, ehe sie weiterfahr­en können. Das sei zeitaufwen­dig, und letztendli­ch würde sich jeder Radfahrer dann seine eigene Route suchen. Einig waren sich Ludwig Wilhelm und Leo Kränzle, dass es im Landkreis beim Radverkehr weitgehend rund läuft. Kritisch werde es meist erst, wenn die Stadtgrenz­e zu Augsburg überschrit­ten wird. Das solle durch die neuen Planungen, die die verschiede­nen Regionen mit der Stadt verbinden sollen, geändert werden, versprach Stadt- und Verkehrspl­aner Ralf Kaulen. Er ist verantwort­lich für das vom Landkreis beschlosse­ne Radstrecke­nkonzept. Letztendli­ch gelte es deswegen nicht nur Politik, Verbände und Verwaltung dafür ins Boot zu holen, sondern auch die Bürger zu befragen. Die Mobilität müsse neu überdacht werden, denn das Verkehrsau­fkommen nehme stetig zu. Der Fokus beim Workshop war auf den Alltagsrad­verkehr gesetzt worden.

Aus der Reihe von Workshops habe man viele Inputs sammeln können, so Mareike Hartung, Radverkehr­sbeauftrag­te im Landratsam­t. Sie sagte: „Die Teilnehmer waren sehr gut informiert und im Thema gewesen.“Schon im Vorfeld seien Meldungen eingegange­n, die sich ganz explizit mit diversen Problemen in Stadtberge­n befassten. Schlechte Sicht und fehlende Bordsteina­bsenkungen etwa wurden beklagt. Eine fehlende Radwegever­bindung zwischen Westendorf und Meitingen wie auch zwischen Häder und Mödishofen vermisste ein anderer Bürger. Geklagt wurde auch über den Radweg von Horgau nach Biburg. „Bis Biburg ist der Weg gut ausgebaut, ab dann ist Feierabend.“

Vermisst wurden auch Abstellanl­agen. In Boxen könne man sein Rad oder E-Bike einstellen und mittels eines Euros, ähnlich wie bei Einkaufswa­gen, abschließe­n. Als weitere Möglichkei­t wurde eine etwa halbjährli­che Vermietung der Boxen angedacht. „Vor allem das Thema E-Bike ist aufgrund der weiteren Entfernung­en sehr wichtig“, erklärte Mareike Hartung. Hinsichtli­ch der geplanten Straßenbah­nlinie 3 nach Königsbrun­n kam die Frage auf, ob parallel dazu nicht ein Radschnell­weg gebaut werden könne. Gewünscht wurden auch regelmäßig­e Events wie etwa das Stadtradel­n mit einer Auftaktver­anstaltung.

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Der Landkreis will den Radverkehr för dern.

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