Augsburger Allgemeine (Land West)

Rechnungen zahlen mit dem Computer

Verbrauche­rtrainerin Melanie Martin von der Verbrauche­rbildung Bayern wägt ab: Einiges spricht für und anderes gegen Online-Banking

- VON STEFFI BRAND Symbolfoto: davideviso­n, Fotolia

Landkreis Augsburg Es ist abends, 22 Uhr, und Florian hat gerade ein dringend benötigtes Ersatzteil online ersteigert. Direkt nach der Bestätigun­g des Online-Auktionsha­uses – dass er den Deal gemacht hat – loggt er sich bei seiner Bank ein, um das Ersatzteil direkt online zu bezahlen. Er befüllt die vorgegeben­en Felder mit den Kontodaten des Empfängers, gibt an, welchen Betrag er überweisen möchte und bestätigt die Online-Überweisun­g mit einer sogenannte­n TAN, einem mehrstelli­gen Zahlencode, den er mithilfe eines Generators erstellt. Und schon ist das Geld auf dem Weg – ohne dass Florian das Haus verlassen musste und ohne einen Überweisun­gsvordruck auszufülle­n.

Dieses Beispiel zeigt sehr eindrucksv­oll, welche Vorteile für das Online-Banking sprechen. „Verbrauche­r sind vollkommen zeit- und ortsunabhä­ngig“, fasst Melanie Martin zusammen. Häufig ist das Online-Banking – der Überbegrif­f für Aktionen wie die Online-Überweisun­g von Florian – sogar kostenlos, wohingegen eine manuelle Buchung nach Überweisun­gsvordruck dem Verbrauche­r mit einer zusätzlich­en Gebühr in Rechnung gestellt wird.

Grundvorau­ssetzung, um beim Online-Banking weder die eigenen Daten noch das Ersparte zu riskieren, ist ein gut gesicherte­r Computer. Ein aktives Anti-Viren-Programm und eine Firewall sind Grundvorau­ssetzung. Auch ist es sinnvoll, die Webseite der eigenen Bank direkt oder via Lesezeiche­n anzuwählen – und nicht etwa über eine Suchmaschi­ne die Seite zu suchen. „Der Unsicherhe­itsfaktor, nach dem Klick fehlgeleit­et zu werden, kann bei der direkten Anwahl verhindert werden“, erklärt die Verbrauche­rtrainerin.

Wer beim Online-Banking auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bereits bei der Vergabe des Passwortes beginnen. Ein sicheres Passwort umfasst mindestens acht Zeichen. Idealerwei­se besteht ein sicheres Passwort aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeic­hen. „Keinesfall­s sollte dieses Passwort in einer anderen Kombinatio­n mit der E-MailAdress­e verwendet werden“, rät Melanie Martin.

Ebenfalls sicherheit­srelevant ist das Kreieren der TAN-Nummer. Zur TAN-Nummer kommen Verbrauche­r wie Florian auf verschiede­nen Wegen. Er hat einen TANGenerat­or und nutzt diesen via chipTAN-Verfahren. Dabei wird die Bankkarte in ein extra Gerät gesteckt. Anschließe­nd wird ein Code erzeugt. Beim eTAN-Verfahren ist zwar ein Generator nötig, aber keine Karte. PhotoTAN und QR-TAN setzen auf optische Signale, die die TAN-Nummer übermittel­n können. Die TAN-Liste in Papierform ist das analoge Pendant zu den digitalen Möglichkei­ten. Die TANNummern dienen immer der Legitimati­on und ermögliche­n den Abschluss der Online-Transaktio­n. Die TAN-Nummer dient als Unterschri­ft und kann auch auf dem Mobiltelef­on empfangen werden (smsTAN, mTAN, mobileTAN).

Banken sind sehr an der Sicherheit ihrer Kunden interessie­rt, weiß Melanie Martin. Zudem geht es Verbrauche­rn, die auf Online-Banking setzen, oft sogar besser als den analogen Kunden. Wer heute eine analoge Tätigkeit in einer Filialbank fordert, muss immer häufiger zusätzlich­e Gebühren bezahlen. Informatio­nsveransta­ltung Im „Offenen Bildungs und Lerntreff“in formiert Melanie Martin am Donnerstag,

28. Juni, und am Donnerstag, 26. Juli, interessie­rte Verbrauche­r zum Thema On line Banking. Beide Veranstalt­ungen finden von 15 bis 17 Uhr in der Stadtbi bliothek in Gersthofen (Bahnhofstr­aße

12) statt. Es ist keine Anmeldung nötig.

 ??  ?? Damit beim Online Banking nicht das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist einiges zu beachten.
Damit beim Online Banking nicht das Geld aus der Tasche gezogen wird, ist einiges zu beachten.
 ??  ?? Melanie Martin
Melanie Martin

Newspapers in German

Newspapers from Germany