Augsburger Allgemeine (Land West)
Mann betoniert Munition ein und gibt sie bei der Polizei ab
Gersthofer Beamte alarmieren Spezialisten des Landeskriminalamts. Brisante Funde kommen öfters vor
Gersthofen Dass bei der Polizei gefundene Munition abgegeben wird, passiert immer wieder. Ungewöhnlich war aber der Fund, den ein 70-Jähriger am Freitagmittag auf die Dienstelle in Gersthofen vorbeibrachte. Die Munition war laut Polizei zuvor von dem Mann einbetoniert worden. Allerdings wusste er nicht mehr, um welche Art von Munition es sich handelte.
Die Polizei ging jedenfalls auf Nummer sicher. Da sie das Paket nicht einschätzen konnte, wurde eine Spezialabteilung des Landeskriminalamts angefordert. Diese legten die Munition frei und nahmen sie zur Untersuchung mit. Sollte es sich um Kriegsmunition handeln, kommt auf den 70-jährigen ein Verfahren nach dem KriegswaffenKontrollgesetz zu.
In der Vergangenheit ist es immer wieder zu gefährlichen Funden gekommen, mit denen teilweise leichtsinnig umgegangen wurde. So sorg- te im Februar ein Bauarbeiter auf dem Lechfeld für eine „BombenÜberraschung“. Er entdeckte in einer Baugrube eine Granate, packte sie ins Auto, fuhr damit 15 Kilometer bis zur Dienstelle in Bobingen und legte sie dort den Beamten auf den Tresen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es sich um eine Übungsgranate aus dem Ersten Weltkrieg handelte und somit ungefährlich war. Brandgefährlich war hingegen ein Fund in AugsburgGöggingen im vergangenen Jahr.
Kinder hatten im Garten des Kinderhauses Rumpelstilzchen beim Spielen „einen Schatz“gefunden und ausgegraben. Der Schatz entpuppte sich als brisant: Die Kinder hatten eine Stabbrandbombe zutage gefördert. Dies ist nicht der einzige Fall, bei dem Kinder auf Munition stoßen.
Vor zwei Jahren brachte ein Bub ein Stück Munition und einen Teil einer Handgranate nach Hause. Die Waffenteile, die wohl aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, hatte der Junge mit einem Freund aus einer Kiesbank aus dem Lechkanal gefischt. Dort kommt es immer wieder zu Waffenfunden. Gerhard Miehle von der Gersthofer Inspektion schätzt, dass es pro Jahr etwa fünf Waffenfunde aus dem Lech gebe, die allermeisten ungefährlich. „Durch das Abschwemmen des Lechs werden immer wieder mal die Kiesbänke freigesetzt, auf denen dann die Waffen liegen.“Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang davor, Funstücke anzufassen oder aufzuheben.