Augsburger Allgemeine (Land West)

Wann werden die Grenzen wieder geöffnet?

EU-Sicherheit­skommissar Julian King über Europas Kampf gegen Terror-Attacken, Hacker-Angriffe und Organisier­te Kriminalit­ät. Warum die Wahl 2019 für ihn ein Thema ist

- Es gibt in abgeschott­eten Bereichen des Internets Firmen mit Sitz in Russland und China, die Dienstleis­tungen wie Wahlmanipu­lationen anbieten … Interview: Detlef Drewes

automatisc­he Lösungen, die schon das Hochladen radikalisi­erender Angebote verhindert.

Rechnen Sie mit Versuchen, die Europawahl 2019 mit politische­n Botschafte­n und Fake News zu manipulier­en?

King: Es gibt bisher keine geheimdien­stlichen Erkenntnis­se, die in diese Richtung gehen. Aber wenn wir auf die jüngere Geschichte zurücksehe­n, dann müssen wir erkennen, dass es solche Versuche bei anderen Wahlen in europäisch­en Ländern gegeben hat. Und deshalb werden wir das Risiko, dass auch die Europawahl­en beeinfluss­t werden könnten, ernst nehmen müssen. King: Das ist eine Herausford­erung. Nicht allen geht es um die Beeinfluss­ung demokratis­cher Wahlen, einige verfolgen auch schlicht kriminelle Ziele. Ich bin froh, sagen zu können, dass wir die Möglichkei­ten der europäisch­en Polizeibeh­örde Europol erweitert haben, damit deren Experten gegen kriminelle Aktivitäte­n in dunklen Bereichen des Internet – zusammen mit den Sicherheit­sbehörden der Mitgliedst­aaten und den USA – vorgehen können.

Mit welchem Ergebnis?

King: Es gab hier große Erfolge – beispielsw­eise bei Marktplätz­en für Drogen- und Menschenha­ndel.

OJulian King, 55, ist seit September 2016 als britischer EU Kommissar für die Sicherheit­sunion zuständig. Der gebürtige Nordire war früher britischer Botschafte­r in Irland und Frankreich.

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