Augsburger Allgemeine (Land West)
Apotheke in Aystetten schließt
Inhaberin findet kein qualifiziertes Personal
Aystetten Die 3000-Einwohner- Gemeinde Aystetten ist um ein wichtiges Geschäft ärmer: Die SchlossApotheke an der Hauptstraße im Zentrum hat am heutigen Mittwoch zum letzten Mal geöffnet. Wie Apothekerin Karin Mödl auf Rückfrage bestätigt, schließt sie das Geschäft. Am 15. Februar 1992 hat sie die Apotheke neu eröffnet, „fast ein halbes Leben hier gearbeitet.“
Der Grund ist nicht nur das Konkurrenzgeschäft durch die Internetapotheken. Vielmehr sei der Personalmangel ausschlaggebend für den schwierigen Entschluss, das bei den Aystettern gut angenommene Geschäft zu beenden. Es gebe weder qualifizierte Apothekenhelferinnen noch pharmazeutisch-technische Assistentinnen. Seit drei Jahren sei sie auf der Suche, vergeblich. Von früh bis abends habe sie gearbeitet, dazu kämen drei Notdienste pro Monat, in denen sie als Apothekerin auch präsent sein müsse. „Auf Dauer sehe ich mich überfordert, diese Position zu halten“, so die 54-Jährige, die mit ihrer Familie in Aystetten lebt.
Als sie vor rund 26 Jahren die Apotheke eröffnete, sei Aystetten noch gut versorgt gewesen mit Geschäften und einer Post. Ihr war es wichtig, im Ort die Versorgung mit einer Apotheke anzubieten. „Ich bin da gut reingewachsen!“Das Personal, das Karin Mödl bis jetzt beschäftigt hat, sei bereits mühelos untergekommen. Die Chefin selbst hört erst einmal auf, „muss runterkommen“, um herauszufinden, wie es nun weitergeht. Für den weiteren Betrieb der Apotheke sei sogar eine Interessentin da gewesen, doch diese fand keinen Filialleiter für die Zweigstelle. Karin Mödls Kunden haben sich bereits mit viel Bedauern von ihrer Apothekerin verabschiedet und sich bedankt. „Das hat mich gefreut, aber es tut auch weh.“Denn gern hätte Karin Mödl die Schloss-Apotheke noch bis zum Ruhestand geführt.