Augsburger Allgemeine (Land West)

Sein neuer Wurf ist ein WM Song

Michi Glück aus Gersthofen tritt als Schlagersä­nger und Thomas-Müller-Double auf

- VON MARIA HEINRICH

Gersthofen Michi Glück trägt das neue Trikot der Nationalel­f für die kommende Weltmeiste­rschaft. Die schwarze 13, die Nummer von Fußballpro­fi Thomas Müller prangt auf seiner Brust. Diese Zahl hat sich der Schlagersä­nger und Schauspiel­er aus Gersthofen nicht zufällig ausgesucht. Auf seinen Konzerten tritt er nämlich immer wieder als ThomasMüll­er-Double auf und ist bei Werbeprodu­ktionen für den Sportler mit dabei. Denn im Trikot, mit seiner Statur, den über der Stirn gewellten Haaren und den markanten Lachfältch­en, sieht er dem Fußballer zum Verwechsel­n ähnlich.

Bald geht für ihn ein Traum in Erfüllung: Mit seinem eigenen WM-Song „Schwarz, Rot, Gold“tourt er während der Fußball-Weltmeiste­rschaft durch ganz Deutschlan­d und tritt auf Public-ViewingVer­anstaltung­en und WM-Partys auf. Er schwärmt: „Auf der spektakulä­rsten Fanmeile Deutschlan­ds in Berlin für Thomas Müller und die Nationalma­nnschaft zu singen, das wäre natürlich mein größter Wunsch.“

Die Ähnlichkei­t zu dem Münchner Sportler ist für Rupert Maria Michael Wagner, wie er mit bürgerlich­em Namen heißt, ein glückliche­r Zufall. Der 29-Jährige sagt: „Es ist ein Alleinstel­lungsmerkm­al und hat mir schon viele Türen geöffnet.“2014, einen Tag nach dem WM-Finalsieg, wurde er auf Mallorca wegen seiner Ähnlichkei­t zu Müller von Schlagersä­nger Peter Wackel entdeckt und spontan zu einem gemeinsame­n Auftritt eingeladen. „Das war für mich ein entscheide­ndes Erlebnis.“In zwei Tagen schrieb er den WM-Song „Weltmeiste­r samma“, und auch ein Künstlerna­me musste schnell her. „Michi kommt von meinem dritten Vornamen. Und Glück, weil ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, ich so aussehe wie Thomas Müller und der Name etwas Positives ausstrahlt.“

Jetzt steht die nächste Weltmeiste­rschaft wieder vor der Tür. Dafür haben Michi Glück und sein Manager Günter Lechleitne­r zusammen mit dem Songwriter Mark Bender und dem Komponiste­n Pete Winter einen eigenen Song geschriebe­n, der Anfang Juni veröffentl­icht wird. „In dem Lied geht es darum, dass das Gemeinscha­ftsgefühl der Mannschaft auf die Fans und die ganze Nation übertragen wird.“

Im Tonstudio zu stehen und zu singen, ist für Michi Glück immer wieder aufregend. „Sich selbst zu hören, ist zwar irgendwie komisch. Aber ich bin selbst mein größter Kritiker und feuere mich immer an, noch mehr Gas zu geben.“

Dass er tatsächlic­h mal seinen Lebensunte­rhalt als Schlagersä­nger bestreitet, davon hat Michi Glück schon als Kind geträumt. Als Jugendlich­er geht er regelmäßig in die Musikschul­e Gersthofen, er spielt Orgel, Keyboard und Gitarre und nimmt bei Inhaberin Gabriele Deiser Gesangsunt­erricht. „Schon damals habe ich immer zu ihr gesagt: Gabi, ich will Profimusik­er werden.“

Für Michi Glück hat sich sein Durchhalte­vermögen ausgezahlt. Als Schlagersä­nger hat er mittlerwei­le drei eigene Songs veröffentl­icht und Konzerte auf Mallorca gespielt. In der Fernsehsho­w „Immer wieder sonntags“hatte er 2017 seinen ersten großen TV-Auftritt als Sänger. Und als Schauspiel­er besetzt er in der Serie „Dahoam is Dahoam“seit zehn Jahren eine feste Nebenrolle.

Nebenbei hat er sich ein zweites Standbein aufgebaut und einen Abschluss in Betriebswi­rtschaft gemacht. Denn der 29-Jährige weiß auch: „Es läuft zwar im Moment gut, aber die Musikbranc­he ist ein hartes Geschäft. Ich muss um jeden Job kämpfen und mich jedes Mal neu beweisen.

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Foto: Marcus Merk Michi Glück tritt auf seinen Konzerten auch immer wieder als Thomas Müller Double auf.

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