Augsburger Allgemeine (Land West)
Zverev geht wieder über fünf Sätze
Im Viertelfinale trifft er auf einen Österreicher
Paris Comeback-Spezialist Alexander Zverev lässt sich bei den French Open einfach nicht in die Knie zwingen – nach dem erstmaligen Einzug unter die letzten acht eines Grand-Slam-Turniers sank er dafür freiwillig nieder und streckte die Arme Richtung Himmel. „Ich bin glücklich“, sagte Zverev, „aber das ist nicht das Ende. Es ist noch nicht der nächste Sonntag.“Zverev will ins Endspiel.
Die dritte gelungene Aufholjagd nach einem 1:2-Satzrückstand beschert dem Weltranglisten-Dritten zumindest endlich ein Viertelfinale bei einem der vier wichtigsten Turniere. „Was für ein Moment, was für eine Situation, er hat sich das redlich verdient“, schwärmte der deutsche Männertennis-Chef Boris Becker als TV-Experte bei
Nach dem 4:6, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 6:3 gegen den Russen Karen Chatschanow wartet am Dienstag in Paris der Österreicher Dominic Thiem, der zum dritten Mal nacheinander ins Halbfinale will.
„Das war das Match, das sich alle gewünscht haben“, sagte Thiem und meinte über Zverev: „Drei Fünf-SatzSiege in Folge – ich hoffe, dass ich einen körperlichen Vorteil haben werde.“Erst jüngst behielt Zverev jedoch die Oberhand im Finale des Masters-Turniers in Madrid. „Körperlich mache ich mir nicht viele Sorgen“, betonte er.
Zverevs Auftritte bei diesem Turnier sind nur schwer an Spannung und Emotionen zu überbieten. Wieder musste der 21-Jährige auf dem Court Suzanne Lenglen mehr als drei Stunden lang schuften, machte Aufs und Abs in seinem Spiel mit. Er ärgerte sich zum Unmut des buhenden Publikums über den Schiedsrichter und warf seinen Schläger, wirkte dann wieder in sich gekehrt und fast desinteressiert, ehe er ab Mitte des vierten Satzes dank seines größeren Könnens Chatschanow niederrang – so wie schon zuvor den Serben Dusan Lajovic und Damir Dzumhur aus BosnienHerzegowina.
Auch für Angelique Kerber geht es am heutigen Montag noch um das Viertelfinale. Sie tritt gegen die Französin Caroline Garcia an.