Augsburger Allgemeine (Land West)
Pumpen bis zur Leistungsgrenze
Das THW trainiert in Langweid am Lechkanal den Ernstfall mit einer ganz besonderen Eigenkonstruktion
Langweid Leo Wieser steht zufrieden auf dem zehn Meter hohen Deich bei Langweid, der den Lechkanal vom eigentlichen Flussbett trennt. Die Pumpen laufen auf Hochtouren. Der 31-jährige Zugführer des Technischen Hilfswerks (THW) Schwabmünchen ist mit dem sogenannten Technischen Zug in Richtung Stauwehr ausgerückt, um zu erproben, wann die Leistungsgrenze der Schwabmünchner Pumpen erreicht ist. „Wir haben heute zwar eine Gesamtpumpleistung von 25000 Liter pro Minute, die Herausforderung ist aber die Höhe“, erläutert Wieser. Eine Pumpe, die laut Betriebsbuch eigentlich eine Leistung von 3000 Liter pro Minute haben sollte, fördert das Wasser kaum bis zur unteren Deichkante. Wieser, der selbst Ingenieur ist, erklärt: „Die Pumpe liegt noch mal fünf Meter unterhalb des Deiches. Hier kommt einfach nicht genügend Druck zustande.“
Doch das THW hat eine Lösung parat. Auf der Fläche zwischen dem höher liegenden Lechkanal und dem niedriger liegenden Flussbett errichten die Einsatzkräfte in kürzester Zeit ein 18000 Liter fassendes Wasserbecken. Sechs Schlauchleitungen führen danach mit ebenso vielen Tauchpumpen Wasser aus dem Lech in das Becken. „Das Wasserbecken ist eine Eigenkonstruktion von uns“, erzählt Karsten Köhler, Chef des THW Schwabmünchen. Er hat die Übung ausgearbeitet. Die Idee sei gewesen, eine Wasserentnahmestelle für Feuerwehren einzurichten, wenn der nächste Hydrant weiter weg wäre, so Köhler.
Das letzte Hindernis in der Pumpstrecke übernimmt ein im Landkreis einmaliges Gerät. Die Hochleistungspumpe des Katastrophenschutzes schafft das Wasser über den Deich, bis es in der Strömung des Lechkanals verschwindet. Die Pumpe fördert bis zu 15 000 Liter pro Minute. Zehn Stunden waren die THW-Kräfte an diesem Tag unterwegs. Übungsleiter Köhler ist letztendlich sehr zufrieden: „Wir haben heute neue Erkenntnisse gewinnen können, gerade was die effektive Leistung unserer Pumpen angeht.“
» Mehr Informationen über die Arbeit des THW gibt es auch im Internet auf www.thw schwabmuenchen.de