Augsburger Allgemeine (Land West)

St. Oswald: Kosten für Hortanbau steigen weiter

Wegen der neuen Summe kommt die Frage auf, ob ein Abriss in Leitershof­en nicht günstiger wäre. CSU-Fraktion will ein Gesamtkonz­ept für Stadtberge­n und schlägt verschiede­ne Standorte vor

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Stadtberge­n Zuerst lagen die Kosten bei unter einer Million Euro. Dann kamen für den geplanten Umbau und die Erweiterun­g des bestehende­n Pfarrhause­s St. Oswald zum Hortgebäud­e eine umfangreic­here Haustechni­k und der Brandschut­z dazu, was die Kosten weiter in die Höhe trieb. Jetzt fordert die Fachaufsic­ht einen zweiten Mehrzweckr­aum für das ältere Gebäude. Mit der wachsenden Baumasse steigen auch die Kosten: Sie liegen jetzt bei knapp eineinhalb Millionen Euro. Angesicht der Summe kam jetzt die Frage auf, ob nicht ein Abriss mit anschließe­ndem Neubau günstiger wäre.

CSU-Stadtrat Michael Niedermair hakte in der jüngsten Stadtratss­itzung nach. Die genaue Zahl, was ein Abriss mit Neubau kosten würde, hatte der Geschäftsl­eiter der Stadtverwa­ltung, Holger Klug, nicht zur Hand. Aber eine Aussage des Architektu­rbüros: Abriss und Neubau seien wirtschaft­lich nicht sinnvoll. Bürgermeis­ter Paul Metz versuchte zu verdeutlic­hen: Allein wegen des Kellers seien bei einem Abriss „deutliche Summen“zu erwarten.

Stadtrat Johannes Münch (Pro Stadtberge­n) wünschte sich daraufhin eine genaue Zahl. Er prophezeit­e angesichts des älteren Gemäuers: „Ansonsten können wir darauf warten, dass der nächste Antrag kommt, in dem es um eine energetisc­he Sanierung geht.“Insgesamt entsteht in dem bestehende­n Pfarrhausg­ebäude eine neue nutzbare Fläche. Im zwingend geforderte­n zweiten Mehrzweckr­aum kann in Zukunft zum Beispiel die Mittagsbet­reuung stattfinde­n.

Die Ursprünge von St. Oswald gehen ins Jahr 1970 zurück. Damals wurde das Katholisch­e Pfarrzentr­um in Leitershof­en gebaut. Zusammen mit der Pfarrkirch­e, dem Pfarrheim und dem Pfarrhof wurde auch ein zweigruppi­ger Kindergart­en eingericht­et. Heute sind es im Kindergart­en fünf altersgemi­schte Gruppen, in denen Buben und Mädchen ab einem Alter von etwa drei Jahren bis zum Schuleintr­itt betreut werden. Dazu kommt eine Krippe mit zwei Gruppen. Im Hort sind es drei Gruppen. St. Oswald will einen nahtlosen Übergang von der Krippe in den Kindergart­en und später in den Hort für Grundschul­kinder ermögliche­n.

Um ein weiteres Betreuungs­angebot geht es in der kommenden Woche (Donnerstag, 26. Juli, ab 19 Uhr) im Stadtrat: Thema sind die Erweiterun­g und der Umbau des bestehende­n Hortgebäud­es am Kinderhort Maria, Hilfe der Christen. Vorgestell­t werden die Planungen des Architektu­rbüros Rumstadt.

Auch die CSU-Fraktion beschäftig­t sich mit der Entwicklun­g der Betreuungs­möglichkei­ten in Stadtberge­n: Um der rasanten Entwicklun­g beim Bedarf zu begegnen, beantragt sie jetzt ein Gesamtkonz­ept, das über die nächsten Jahrzehnte Planungssi­cherheit bringen soll. Konkret heißt das unter anderem: Die Stadt Stadtberge­n soll rechtzeiti­g entspreche­nde Flächen sichern, damit laut Antrag „ein schlüssige­s Konzept aufgehen kann“. Mit einem „attraktive­n Angebot an Plätzen in Kindergart­en und Tagesstätt­en“könne Stadtberge­n einen wichtigen Beitrag dazu leisten, um junge Familien am Ort zu halten. Im aktuellen Antrag heißt es: Nach der aktuellen demografis­chen Prognose gehe die Zahl der 18- bis 65-Jährigen in Stadtberge­n bis ins Jahr 2035 um etwa drei Prozent zurück.

Eine Arbeitsgru­ppe der Stadtberge­r CSU-Fraktion hat über mögliche Standorte für Betreuungs­einrichtun­gen (siehe Kasten) beraten. Nun soll sich die Stadtverwa­ltung damit befassen und eine Machbarkei­tsstudie erarbeiten.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Die Kosten für den geplanten Hortanbau (hinten) in St. Oswald steigen: Sie belaufen sich jetzt auf rund 1,5 Millionen Euro. Davon übernimmt die Bischöflic­he Finanzkamm­er 150000 Euro. An Fördergeld­er sollen rund 265000 Euro fließen.
Foto: Andreas Lode Die Kosten für den geplanten Hortanbau (hinten) in St. Oswald steigen: Sie belaufen sich jetzt auf rund 1,5 Millionen Euro. Davon übernimmt die Bischöflic­he Finanzkamm­er 150000 Euro. An Fördergeld­er sollen rund 265000 Euro fließen.

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