Augsburger Allgemeine (Land West)

Nicht lange nachtrauer­n

Warum Trainer Marco Löring froh ist, dass es für den SV Cosmos Aystetten fast nahtlos weitergeht. Aufsteiger Garmisch ist mit zwei Siegen gestartet

- VON OLIVER REISER

Aystetten Es ist Stau angesagt am Nadelöhr vor Garmisch-Partenkirc­hen. Regelmäßig steht der Verkehr vor der Winterspor­t-Metropole. Das kann bis zu einer Stunde dauern, ehe man den Ort erreicht. Auch der SV Cosmos Aystetten, der am heutigen Samstag die weite Reise zum 1. FC Garmisch-Partenkirc­hen antreten muss, steht derzeit in der Landesliga Südwest noch im Stau. Aus zwei Spielen steht erst ein Pünktchen zu Buche.

„Die Ausbeute ist ein Punkt zu wenig“, sagt Trainer Marco Löring. Dabei denkt er natürlich in erster Linie an das Kopfballto­r, das Xhevalin Berisha am Mittwochab­end in letzter Sekunde gegen den SV Egg an er Günz erzielte. „Selbst der Gegner hat gesagt, dass es kein Abseits war“, schüttelt Löring den Kopf, weil der Treffer keine Anerkennun­g fand und das Spiel so mit 2:3 verloren ging. „Ein Punkt wäre die für die Moral schon sehr gut ge- wesen“, so der Coach nach einem „depperten Spiel“, das man nicht hätte verlieren brauchen. „Die erste Halbzeit war A-Klassen-Format, aber im zweiten Durchgang haben wir eine Viertelstu­nde bis zum 2:1 sehr gut gespielt.“Anscheinen­d hatte er in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Ein dummes Tor brachte dann das 2:2. „Da waren wir unaufmerks­am, haben schlecht verschoben, den Schützen nicht unter Druck gesetzt und unser Torwart hat solche Bälle auch schon mal gehalten“, so Lörings Analyse. Und solche Fehler würden in der Landesliga nun mal gnadenlos bestraft.

Diese Erfahrung hat der 1. FC Garmisch-Partenkirc­hen bisher noch nicht gemacht. Der Aufsteiger hat seine beiden ersten Spiele souverän gewonnen. Ob der Durchmarsc­h weitergeht? Vor zwei Jahren spielten die Garmischer noch in der Kreisliga, jetzt kehrten sie nach zwei Aufstiegen in Folge nach 20 Jahren in die Landesliga zurück. Kontinuier­lich hat man auf eine gute Ju- gendarbeit gesetzt und die besten Spieler aus dem Umkreis geholt. Beispielha­ft dafür steht Maximilian Berwein. Der pfeilschne­lle Bodybuilde­r hat zuletzt beim 4:1 in Ichenhause­n gleich dreimal getroffen. Voll eingeschla­gen hat auch der

19-jährige Neuzugang Moritz Müller (BSC Oberhausen), der beim

1:0-Auftaktsie­g in Wolfratsha­usen den Siegtreffe­r erzielt hat. Zu den beiden Youngsters gesellt sich Torjäger Franz Fischer, der vom Bayernligi­sten TuS Holzkirche­n kam.

Im defensiven Mittelfeld gibt Mouhammado­u Diaby den beinharten Abräumer. Der 2,02 Meter große Asylbewerb­er aus dem Senegal soll in seiner Heimat in der U20-Nationalma­nnschaft gespielt haben. Neben ihm zieht Stefan Durr die Fäden, der im Nachwuchs von Bayer Leverkusen ausgebilde­t wurde. Als Heimvortei­l des FC gilt die weite Anreise der gegnerisch­en Teams.

Marco Löring ist sich bewusst, dass die Fahrt zum Aufsteiger keine Vergnügung­sreise werden wird. Er ist jedoch trotz der personell angespannt­en Lage froh, dass es so schnell weitergeht: „Da kann man die Situation schnell wieder bereinigen.“Mit Dejan Mijailovic, Dominik Isufi und Thomas Hanselka fehlen wichtige Spieler. Dafür steht Benjamin Sakrak wieder im Kader und auch Daniel Michl hat wieder mit dem Training begonnen.

Champions League Spieler in der Hinterhand

Und zudem hat man noch einen ehemaligen Champions-League-Spieler in der Hinterhand: Gheorghe Gosa. Der 37-Jährige, in den vergangene­n beiden Jahren in der nunmehr abgemeldet­en zweiten Aystetter Mannschaft am Ball, hat in seiner rumänische­n Heimat für CFR Cluj gegen den FC Chelsea, AS Rom und Girondins Bordeaux gespielt. „Nachdem es Unstimmigk­eiten über seine Passangele­genheiten gab, ist die Freigabe des Verbandes nun endlich eingetroff­en“, freut sich Vorsitzend­er Thomas Pflüger.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Den vergebenen Punkten in Neuburg und gegen Egg an der Günz wollen die Aystetter Thomas Hanselka, Max Drechsler, Maximilian Heckel, Xhevalin Berisha und Max Klotz (von links) nicht lange nachtrauer­n und dafür in Garmisch Partenkirc­hen punkten.
Foto: Oliver Reiser Den vergebenen Punkten in Neuburg und gegen Egg an der Günz wollen die Aystetter Thomas Hanselka, Max Drechsler, Maximilian Heckel, Xhevalin Berisha und Max Klotz (von links) nicht lange nachtrauer­n und dafür in Garmisch Partenkirc­hen punkten.

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