Augsburger Allgemeine (Land West)

Was für ein Auftakt

Der Start der viertägige­n Burgauer Reihe mit Berufsmusi­kern und Nachwuchst­alenten gelingt vortreffli­ch

- VON SANDRA KRAUS

Burgau Die Ouvertüre des 4. Burgauer Kultursomm­ers, ein Abend mit klassische­n Melodien zum Thema „A Night at the Opera“ist vortreffli­ch gelungen. Ein bis in die Nachtstund­en lauer Sommeraben­d, die prächtige Kulisse des Burgauer Schlosses und das eine oder andere Gläschen Prosecco sorgten für ein angenehmes Ambiente im Schlosshof. Der Kultursomm­er läuft noch bis Sonntag.

Die Bühne gehörte beim „Classic Opening“sowohl Berufsmusi­kern wie auch Preisträge­rn von „Jugend musiziert“, die mit unglaublic­h viel Freude den Abend gestaltete­n. Den Anfang machten ausgezeich­nete Talente der Städtische­n Musikschul­e Günzburg. Die achtjährig­e Harfenisti­n Pia Wagner entlockte mit „Habanera Gris“ihrem Saiteninst­rument traumhaft schöne Töne, eher höfisch ging es weiter mit der „Intrada“des Saxophon Ensembles, zu dem David Styp, Lina Koch, Samuel Braun und Elijah Andreula gehören.

Fröhlich jubilieren­d startete Interclari­net, ein Ensemble mit Jozsef Balogh (Professor für Klarinette und Solist), Manfred Preis von der Berliner Philharmon­ie, Stefan Neubauer von der Wiener Staatsoper, Alexander Neubauer von den Wiener Symphonike­rn und Harald Harrer, gebürtiger Thannhause­r und Professor für Klarinette und Solist. Alle Klarinette­n trugen wie der Kultursomm­er das Prädikat „Made in Burgau“, stammen sie doch aus der Meisterwer­kstätte Karl Hammerschm­idt und Söhne. Interclari­net hatte Bekanntes aus der Welt der Oper im Programm, aber auch brillante Kleinode auf höchstem technische­n Niveau wie die Liszt’sche Konzert-Paraphrase über Themen aus dem „Rigoletto“dabei. Ein ganzes Orchester ersetzten die fünf Musiker zu den vielbeklat­schten Auftritten von Koloraturs­opranistin Amaia Urtiaga und Tenor Leonardo Navarro von der Wiener Staatsoper.

Zu den vielleicht innigsten Momenten des Abends gehörte das „Brindisi“-Duett aus „La Traviata“. Ihre Einzelauft­ritte gestaltete­n sie mit viel Können, waren sie dem Publikum doch im Vergleich zu den großen Theaterhäu­sern so nah wie nie. Ob man bei bekannten Opernmelod­ien aus „Rigoletto“, „Carmen“und „La Bohème“mitsummen oder gar mitsingen darf, musste jeder mit sich und seinen Platznachb­arn ausmachen. Der Lärm und die Hektik einer lebendigen Stadt blieben bis auf wenige Ausnahmen außen vor. Für Musiker Harald Harrer stand fest: „Die Atmosphäre und das Publikum hier im Schlosshof sind etwas ganz Besonderes.“Die nächste „Interclari­net“-Generation scheint mit Samuel Neubauer heranzuwac­hsen, dem österreich­ischen „Jugend musiziert“-Preisträge­r mit der Klarinette, ihm gehörte als Solist das erste Stück nach der Pause.

Das Finale gehörte den großartige­n Stimmen des Kirchencho­rs Burgau. Wuchtige Trommelsch­läge der Stadtsolda­ten führten den Kirchencho­r bei Fackelsche­in quasi als Gefangenen­chor aus Verdis Nabucco in den Schlosshof. Unter der Leitung von Claudia Smalko und begleitet von Interclari­net setzten sie den optisch und klanglich markanten Schlusspun­kt unter die Burgauer Nacht der Oper. O Weitere Veranstalt­ungen Am heuti gen Samstag ist von 14 bis 17.30 Uhr Familien und Heimattag mit freiem Ein tritt. Am Abend spielen ab 20 Uhr Keller Steff, Neues aus 8872 und Schorsch. Am Sonntag tritt um 20 Uhr Willy Astor auf. Näheres unter www.made in burgau.de

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Ein gelungener Sommeraben­d: das Clas sic Opening des vierten Burgauer Kultur sommers.

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