Augsburger Allgemeine (Land West)

Fassungslo­s nach Einbruch in die Sozialstat­ion

Unbekannte steigen nachts ein und hebeln mit roher Gewalt einen Tresor von der Wand

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gersthofen Bernhard Brosch wirkt fassungslo­s. Er schüttelt den Kopf. Dann sagt der Geschäftsf­ührer der ökumenisch­en Sozialstat­ion in Gersthofen: „Wir wollen doch Menschen helfen und sie unterstütz­en.“Doch das war den Männern egal, die in der Nacht auf Freitag in die Büros der gemeinnütz­igen GmbH eingebroch­en sind – keine 50 Meter entfernt vom Hinterhof der Polizeiins­pektion Gersthofen.

Die Beamten der Nachtschic­ht hatten von dem Einbruch nichts mitbekomme­n. Wie auch? Die Kriminelle­n hatten zunächst im Hausgang einen Bewegungsm­elder zerstört. Anschließe­nd hebelten sie die schwere Eingangstü­re auf. Mit brachialer Gewalt brachen sie auch einen Tresor von der Wand. „Sie müssen zu zweit gewesen sein“, vermutet Bernhard Brosche. Der Geldschran­k ist schließlic­h schwer. Als er montiert wurde, mussten drei Männer anpacken. Alleine hätte ihn auch niemand aus der Sozialstat­ion gebracht. Vermutlich wurde der Tresor gemeinsam in einen Wagen gewuchtet, der zum Abtranspor­t bereitstan­d.

Am nächsten Morgen sitzen die Mitarbeite­r der Sozialstat­ion an einem Tisch und besprechen, wie es jetzt weitergeht. Die Polizei war gerade da und hat die Spuren gesi- chert. In einem Büro liegen noch Reste des Wandputzes auf dem Boden. Vermutlich haben die Einbrecher ihre Brechstang­e benutzt, um den Tresor von der Wand zu bekommen. Mit dem Werkzeug hatten sie auch den Schließmec­hanismus der Eingangstü­re zerstört. An drei Stellen setzten sie dann das Eisen an, um die Türe aufzuhebel­n. Sie ist demoliert und schließt nicht mehr. „Vermutlich lässt sich das so schnell nicht reparieren. Da muss eine neue Türe her. Das wird mehrere Tau- send Euro kosten“, meint Brosche. Welche Schäden noch entstanden sind, und ob den Tätern Geld in die Hände gefallen ist, wird an diesem Morgen nicht klar. Im Tresor befanden sich nach Auskunft der Polizei jedenfalls keine Wertgegens­tände. Für die Polizei lässt sich derzeit kein unmittelba­rer Zusammenha­ng zu anderen Einbrüchen in gewerblich­e Objekte erkennen.

● Drogeriema­rkt Am Donnerstag hatten Unbekannte den Drogeriema­rkt im Gersthofer City-Center im Visier. Wie berichtet, stiegen die Einbrecher gegen 3.20 Uhr über ein Fenster in den Sozialraum des Geschäfts ein. Anschließe­nd durchsucht­en sie die Räumlichke­iten, fanden aber kein geeignetes Diebesgut. ● Friseursal­on Mehr Erfolg hatten Unbekannte in der Nacht auf Dienstag in der Kapellenst­raße in Gersthofen: Dort hebelten sie ein Fenster eines Friseursal­ons auf. Anschließe­nd brachen sie Stahlschra­nkspinde auf und entwendete­n insgesamt rund 3000 Euro Bargeld.

● Bäckereien Immer wieder wurde in den vergangene­n Monaten in Bäckereien eingebroch­en. Mitte Juni versuchten Unbekannte, den Tresor einer Filiale im City-Center aus der Wand zu hebeln. Im Mai traf es eine Bäckerei in der Daimlerstr­aße in Neusäß. Die Unbekannte­n entwendete­n laut Polizei einen geringen dreistelli­gen Bargeldbet­rag, hinterließ­en aber einen weitaus höheren Schaden. Die Ermittler beziffern ihn auf rund 3000 Euro. Auch Mitte März rissen Einbrecher in einer Gersthofer Bäckerei einen Tresor von der Wand und öffneten diesen mit Gewalt noch vor Ort. Die Beute: ein vierstelli­ger Geldbetrag.

● Getränkema­rkt Mit brachialer Gewalt sind Unbekannte Anfang März auch in einen Gersthofer Getränkema­rkt eingestieg­en. Sie rissen ein Fenstergit­ter mit einem Seil, das sie mit einem Auto verbanden, aus der Verankerun­g. Unklar ist, warum die Unbekannte­n einen Teil der Beute verloren. Vielleicht wurden sie gestört?

Das könnte auch bei der ökumenisch­en Sozialstat­ion der Fall gewesen sein, vermutet Geschäftsf­ührer Bernhard Brosche. So ließe sich erklären, dass die Täter nur den vorderen Teil der Sozialstat­ion durchsucht­en.

OHinweise an die Polizei Gersthofen unter Tel. 0821/323 1810.

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Foto: Maximilian Czysz Das Schloss der Eingangstü­re ist völlig demoliert: Unbekannte brachen in die Gersthofer Sozialstat­ion ein und transporti­erten ei nen Tresor ab. Geschäftsf­ührer Bernhard Brosche kann es nicht fassen: „Wir sind echt schockiert.“

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