Augsburger Allgemeine (Land West)
Wie Fischacher ihre Hütte in Tirol schöner machen
Der Ski- und Wanderverein Fischach hat sein Berghaus in Rinnen renoviert. Bei den Arbeiten, die mehrere Monate dauerten, gab es einige Überraschungen
Diese „Hütte“ist ein respektables Haus mit Platz für 29 Wanderer oder Skifahrer: Der Ski- und Wanderverein Fischach hat seine Unterkunft in Rinnen in Tirol renoviert. Mit viel Einsatz ist das Haus nun zeitgemäßer geworden. Was dabei unverhofft zum Vorschein kam, lesen Sie auf
Fischach/Rinnen Sie nennen es liebevoll ihre „zweite Heimat“. Die Mitglieder des Ski- und Wandervereins (SWV) Fischach meinen damit ihr Berghaus in Rinnen in Tirol. Jetzt ist das Gebäude zum 40-jährigen Vereinsjubiläum nochmals attraktiver geworden. Mit viel Engagement, Leidenschaft und unzähligen Stunden haben fleißige Helfer das Domizil in monatelanger Arbeit auf Vordermann gebracht. „Die restlichen Arbeiten und Verschönerungen wollen wir bis zur kommenden Wintersaison fertigstellen“, so Vereinschefin Theresia Wunderer zuversichtlich.
Nicht wenige Vereinsmitglieder bezeichnen das Berghaus in den Tiroler Alpen als kleines Juwel. Es ist Ausgangspunkt, in traumhafter Kulisse im Berwanger Tal auszuspannen und bei Wanderungen und Gipfelbesteigungen den Alltag zu entfliehen und die Natur zu genießen. Oder im Winter am Rinner Berg das Skigebiet zu erkunden.
In der Unterkunft finden 29 Personen Platz. Es gibt fünf Mehrbettzimmer, ein Matratzenlager, eine gemütliche Stube mit Ofen, eine eingerichtete Küche, Wasch- und Duschbereiche und Toiletten. „Dies sorgt für einen einfachen, aber gemütlichen Komfort“, macht die Vereinschefin aufmerksam.
Für die Mitglieder ist das Berghaus salopp die „Hütte“. Das hat nichts mit mäßiger Qualität zu tun, sondern ist dem Sprachgebrauch der Berge angepasst. Dennoch liefert das Berghaus Material für viele Geschichten und Erlebnisse und sorgt immer wieder für Arbeitseinsätze. „1980 haben wir für das Haus einen Mietvertrag unterzeichnet“, erinnert sich Theresia Wunderer. Danach habe es immer wieder Renovierungen und Umbauten gegeben, um aus dem einfachen Bauernhaus eine wohnliche Unterkunft zu gestalten. „Ende 2012 ist das Gebäude in Vereinseigentum übergegangen.“
Grund der jetzigen Sanierung waren die veralteten Sanitäranlagen im Erdgeschoss sowie der nicht fertiggestellte Skischuhraum. Hinzu sei ein Wasserschaden gekommen, ausgelöst durch den sehr alten Wasserboiler, schlüsselt Wunderer auf. Auf den ersten Blick eine überschaubare Arbeit. Doch dann sorgte die vorgefundene Bausubstanz immer wieder für Überraschungen und Planänderungen. So mussten Mauern und Wände wegen ihres schlechten Zustands eingerissen und neu aufgebaut sowie Decken erneuert werden.
Theresia Wunderer ist nach viermonatiger Arbeitszeit stolz auf das jetzt Erreichte: „Es entstanden zwei neue Bäder mit je zwei Duschen, ein neuer Toilettenbereich, ein moderner Gang und Eingangsbereich, ein Skischuh-, Technik- und Holzlagerraum, neue Wärmequellen in den Nassbereichen, eine zeitgemäße elektrische Versorgung der Räumlichkeiten und natürlich ein neuer Boiler mit ausreichend Warmwasser.“Damit sei das Berghaus für die nahe Zukunft bestens gewappnet.
Dass dieses Großprojekt unter der baulichen und fachlichen Leitung von Walter Angerer überhaupt gelang, sei nur den rührigen Vereinsmitgliedern zu verdanken, sagt sie. „Sie haben unzählige Stunden auf der Baustelle verbracht.“Der Zusammenhalt sei enorm gewesen. „Sowohl die ältere Generation, die schon von Beginn an immer wieder bei Bauarbeiten an der Hütte mitgewirkt hat, als auch die Jüngeren haben tatkräftig mit angepackt, ebenso viele heimische Betriebe von Mitgliedern.“
Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 120000 Euro. Für einen Verein wie den SWV ein dicker Brocken. Die finanziellen Mittel resultieren aus Eigenkapital, Darlehen und Zuschüsse. Unterstützung hat auch das Landratsamt Augsburg, die Marktgemeinde Fischach, die Kreissparkasse Augsburg und Raiffeisenbank Fischach signalisiert.
Ein kleines Erlebnis während des Umbaus verdeutlicht übrigens die jahrelange Treue und tatkräftige Unterstützung der Vereinsmitglieder. Ein Helfer fand bei den Abbrucharbeiten sein altes Taschenmesser aus Jugendjahren wieder. Er hatte es bei den Renovierungsarbeiten in den 1980er-Jahren im Berghaus verloren. Termin Vom 31. August bis ein schließlich 2. September findet in der Vereinshütte ein Familienwochenende statt. In diesem Rahmen veranstaltet der SWV am Samstag, 1. September, ei nen Tag der offenen Tür, unter anderem mit sportlichen Attraktionen, Kinder schminken und Jubiläumsfeier.