Augsburger Allgemeine (Land West)
Alle sprechen die gleiche Sprache
Beim TSV Meitingen setzt man auf Kontinuität, um endlich das große Ziel zu erreichen: Die Rückkehr in die Landesliga
Meitingen Als Paolo Mavros kurz vor der Winterpause der abgelaufenen Saison den TSV Meitingen übernommen hat, ist er mit drei Niederlagen und einem Unentschieden nicht wirklich optimal gestartet. Dennoch reichte es am Ende für Platz drei. Diesmal wollen die Lechtaler mehr.
● Hin & weg
Nur zwei externe Neuzugänge gibt es beim TSV. Mit Abdourame Ayanda vom Landesligisten Türkspor Augsburg kam ein Sechser, Mark Huckle, ehemals Kapitän des TSV Gersthofen, soll die linke Außenbahn besetzen. Aus dem eigenen Nachwuchs sollen Marcel Boguth und die A-Jugendlichen Tobias Gassner, Florian Sentpaul und Benjamin Sörgel an die erste Mannschaft herangeführt werden. Ganz nah dran war man an der Verpflichtung von Stefan Strohhofer, der jedoch dem SC Ichenhausen treu geblieben ist. Den Verein verlassen haben Maik Stach (TSV Aindling), Nicolai Geiß, Sascha Hof (TSV Nördlingen) und Roman Kadutschenko (pausiert). „Geiß tut uns weh“, sagt Mavros.
● Coach & Co.
Trainer Paolo Mavros ist ein umtriebiger Mensch, der durch seine Tätigkeit in der Sportartikelbranche mit einem immensen Netzwerk aufwarten kann. Der 45-Jährige ist Kumpeltyp und Vaterfigur, kann aber auch ein harter Hund sein. Als Co-Trainer fungiert Christian Lang. Unterstützung erfährt man auch von Christoph Brückner, dem Coach der Zweiten Mannschaft. Als Torwarttrainer fungiert Tobias Hellmann. Im Umfeld der Mannschaft sorgen Betreuerin Stefanie Gebhard, die Physiotherapeuten Frank Krestel und Mercedes Streit sowie der unermüdliche Abteilungsleiter Torsten Vrazic dafür, „dass der Trainer ein schönes Leben hat“, grinst Mavros.
● Glücks & Sorgenkinder
„Alle ziehen überragend mit“, will Paolo Mavros keinen seiner Kicker hervorheben. Halt! „Daniel Wagner hat sich enorm gesteigert“, lobt er seinen 23-jährigen Torhüter, der in Tobias Hellmann, 37, einen hervorragenden Lehrmeister hat. Fehlen wird zum Saisonauftakt Fabian Wolf, der sich im Testspiel gegen Haunstetten einen Bänderriss zugezogen hat. „Das ist schlecht, weil unser Kader nicht so groß ist“, so Mavros. Hoffnungen ruhen deshalb auch auf Benni Hoff.
● Plus & Minus
Die hochkarätig besetzte Mannschaft ist zusammengeblieben und wurde ganz gezielt verstärkt. Was für Mavros, der seine Schützlinge schon mal beim falschen Namen nennt, aber noch viel wichtiger ist: „Die Spieler kennen mich jetzt. Wir sprechen jetzt alle die gleiche Sprache“, sagt der Grieche mit schelmischem Lächeln. Dass ein echter Stürmer fehlt, sieht er nicht als Nachteil: „Jeder kann ein Tor schießen.“Über Schwächen will er nicht sprechen. Es gebe aber immer Dinge, die man verbessern kann. Zum Beispiel Leichtsinnsfehler abstellen. „Wir haben zu viele Tore kassiert.“
● Test & Taktik
Von der derben Packung, wie das
1:7 gegen Schwaben Augsburg, bis zum Kantersieg war in der Vorbereitung alles dabei. Das jüngste 8:0 gegen den TSV Bobingen will Paolo Mavros keinesfalls überbewerten: „Das waren schön herausgespielte Tore. Das hat mich für unsere zahlreichen Zuschauer gefreut. Aber der Gegner war auch überraschend schwach.“In den Punktspielen wird man in der gewohnten 4-2-3-1-Formation auflaufen. Sehr variabel, wie Mavros ausführt: „Viele Spieler können viele Positionen spielen.“
● Wunsch & Wirklichkeit
Die Erwartungen im Meitinger Umfeld rund um die in Rathaus-Apotheken-Arena umbenannte Spielstätte ist groß. Das hat Paolo Mavros auch auf dem Schloßstraßenfest erfahren, wo er zusammen mit Spielern der Ersten Mannschaft beim Lebendkicker mitgespielt hat. Er redet deshalb auch gar nicht erst um den heißen Brei herum: „Ich kann jetzt nicht sagen, wir brauchen erst mal 40 Punkte. Das wäre ja lächerlich. Natürlich ist die Landesliga unser großes Ziel. Aber die Bezirksliga ist kein Wunschkonzert. Es kommen mehr Mannschaften als letztes Jahr für den Aufstieg infrage.“Seiner Meinung nach wird es in dieser Liga mit unzähligen Derbys keine Ausreißer geben. „Die Meisterschaft wird sich in den letzten Spielen entschieden.“Jetzt sei zunächst einmal ein guter Start notwendig. Mavros ist Realist: „Ohne Ergebnisse braucht man nichts schönreden.“
AL Prognose Der TSV Meitingen mit seinem stark besetzten Kader zählt zum engsten Favoritenkreis. Der Weg in die Landesliga wird nur über die Lechtaler führen.