Augsburger Allgemeine (Land West)
Rettig Kritik: DFB wehrt sich
Vorwurf der Einflussnahme
Augsburg Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli, hatte im Interview mit unserer Redaktion scharfe Kritik am Deutschen Fußball-Bund geübt. Ihm habe missfallen, dass die Spieler der deutschen Nationalmannschaft im Vorfeld der WM in Russland durch die CDUnahe Konrad-Adenauer-Stiftung geschult worden seien. Der Vorwurf ist insofern pikant, weil der in der Kritik stehende DFB-Präsident Reinhard Grindel jahrelang als CDU-Abgeordneter im Deutschen Bundestag saß. Dieser Darstellung widerspricht der DFB nun.
In einer schriftlichen Stellungnahme des Verbands ist zu lesen: „Die von Andreas Rettig getätigten Aussagen sind falsch.“Bei der Arbeit mit der Stiftung hätten die Nationalspieler und der Betreuerstab lediglich Unterlagen erhalten, die sie auf die „gesellschaftspolitische Situation in Russland“vorbereiten sollten. Diese seien auf freiwilliger Basis von einer Mitarbeiterin der Adenauer-Stiftung erstellt und bereits vor dem Confederations Cup 2017 in Russland verteilt worden. Vor der WM seien diese Informationen noch aktualisiert und ergänzt worden. DFB-Präsident Grindel sei in die Erstellung dieser Papiere weder eingebunden gewesen noch hätte er diese in Auftrag gegeben.
Rettig sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Es gab heute ein längeres Telefonat mit Herrn Grindel, in dem er mir die Aktivitäten des DFBs rund um die beiden Turniere erläutert hat. Dies habe ich zur Kenntnis genommen.“