Augsburger Allgemeine (Land West)

In den Erkstuben bleibt vorerst die Küche kalt

Pächter Abdulkadi Tonil hört nach zehn Jahren auf. Jetzt soll das Lokal erst einmal modernisie­rt werden

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Fischach Willmatsho­fen Zehn Jahre lang prägte Abdulkadir Tonil als Pächter das Restaurant Erkstuben an der Itzlishofe­r Straße im Fischacher Ortsteil Willmatsho­fen. Er servierte gutbürgerl­iche Küche und ausgewählt­e internatio­nale Gaumenfreu­den. Jetzt sind das Lokal und der gemütliche Biergarten geschlosse­n. Der Turnverein Willmatsho­fen als Betreiber sucht nun einen Nachfolger. Zudem will der Verein das Lokal sanieren.

Die Gäste der Erkstuben haben Abdulkadir Tonil als Gastronom mit Leib und Seele kennengele­rnt. Er und seine Frau Gülay legten vor allem großen Wert auf Qualität, Freundlich­keit und Sauberkeit. Das Lokal punktete mit familiärer Atmosphäre und einer herzhaften Auswahl an bodenständ­igen deutschen, italienisc­hen, mexikanisc­hen und türkischen Gerichten.

Übernommen hat Adulkadir Tonil die Gaststätte im September

2008. Ein Jahrzehnt später hat er sich von den Erkstuben getrennt. „Ich habe in der Region ein neues Projekt gefunden“, erzählt er. Es sei Neuorienti­erung und Herausford­erung zugleich. Der Abschied sei nicht einfach gewesen, aber der

52-Jährige freut sich auf die neue Aufgabe. Abdulkadir Tonil und der Turnverein Willmatsho­fen gehen undramatis­ch auseinande­r. Die Trennung sei im gegenseiti­gen Einvernehm­en abgewickel­t worden, so Vereinsvor­sitzender Wolfgang Angerer auf Rückfrage.

Das Restaurant ist eng mit der Einweihung der Vereinstur­nhalle im Jahr 1989 verbunden. Zwei Jahre später wurde die alte Halle abgerissen. An ihre Stelle kamen die Gaststätte im Erdgeschoß und die Pächterwoh­nung im Obergescho­ß. Das Lokal eröffnete im September 1993. Fortan hatten die Sportler und Schützen, aber auch die anderen Ortsverein­e, einen Treffpunkt und eine Versammlun­gsstätte. Die Erkstuben entwickelt­en sich zu einer typischen Dorfgastst­ätte.

Die derzeitige Schließung will der Turnverein nutzen, das Lokal zu modernisie­ren. „Dies ist dringend notwendig“, resümiert Angerer. Seit der Eröffnung sei die Einrichtun­g nicht mehr auf einen aktuellen Stand gebracht worden. Angedacht sind unter anderem eine Erneuerung des Anstrichs, der Polsterung und Beleuchtun­g, aber auch eine geeigneter­e Tür zur Terrasse.

An den neuen Pächter hat der Verein bestimmte Vorstellun­gen. „Wir wollen einen Wirt, der ein langfristi­ges Pachtverhä­ltnis anstrebt und der Erfahrung in der Gastronomi­e mitbringt“, wünscht sich Wolfgang Angerer. Der Vereinsche­f weiß, dass das nicht einfach wird, denn das Lokal liege nicht mitten im Ort und verzeichne aufgrund seiner Lage auch keine Laufkundsc­haft. Der künftige Pächter dürfe das Lokal auch umbenennen, wenngleich die Bezeichnun­g Erkstuben laut Angerer in der Region schon einen guten Namen habe. Welche Küche das Lokal später anbiete, sei sekundär. Ein Restaurant mit rein chinesisch­er Küche könne er sich aber eher nicht vorstellen, schränkt Angerer ein. Ein Zeitplan zur Wiedereröf­fnung besteht nicht. Das Hauptaugen­merk gilt derzeit der erfolgreic­hen Pächtersuc­he. Das Restaurant hat im Innenraum Platz für rund 80 Gäste, auf der Terrasse finden 30 Personen Platz.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Das Restaurant Erkstuben und sein Biergarten sind derzeit geschlosse­n. Der Turnver ein Willmatsho­fen als Verpächter sucht einen neuen Wirt.

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