Augsburger Allgemeine (Land West)
Schlösser, Bürgerhäuser und die Globalisierung
Am Sonntag gibt es am Tag des offenen Denkmals viel zu sehen in der Region. Ein paar Tipps für Spontane
Region Allein in Augsburg gibt es zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag mehr als 40 Programmpunkte. Hier ein paar Tipps aus Stadt und Umland für Spontane, bei denen keine Anmeldung nötig ist:
● Schloss Hurlach Im Süden von Augsburg findet in Hurlach das Schlossfest statt. Dabei gibt es auch historische Führungen durch das über 400 Jahre alte Fugger-Schloss. Los geht es am Sonntag um 11 Uhr mit einem Jugendgottesdienst. Die Fanfarenklänge der Turmbläser eröffnen dann ab 12 Uhr das bunte Programm im Schlossgarten mit vielfältigen Beiträgen bis 18 Uhr. Mit dabei ist die Tanz- und Musikgruppe Island Breeze. Zu exotischen Rhythmen und Klängen der Südsee sind die Tänzer mit farbenfrohen Kostümen zu sehen. Außerdem gibt es einen Kunsthandwerkermarkt.
● Schloss Rapperzell Rapperzell ist ein Ortsteil von Schiltberg im Landkreis Aichach-Friedberg. Kreisheimatpfleger Hubert Raab und Kreisarchivpfleger Helmut Rischert stellen das Schloss – lediglich von außen – mitsamt Schlossgarten vor. Treffpunkt zur Führung ist um 14 Uhr der Vorplatz des Schlosses. Das Schloss, ein zweigeschossiger Satteldachbau mit geschweiftem Giebel und zwei Aufzugsluken aus den Jahren 1690 bis 1698, ist noch original erhalten. Herzog Max in Bayern, der Vater der späteren Kaiserin Sisi, war dort Jagdpächter. Deshalb ist anzunehmen, dass sich auch Sisi selbst in Rapperzell aufgehalten hat.
Um zirka 14.45 Uhr wird dann noch das Bodendenkmal „Mittelalterlicher Wasserburgstall“, am Ufer des heutigen Schlossweihers, im Schlosspark besichtigt. Es handelt sich dabei um ein frühneuzeitliches Schloss, um eine abgegangene Kapelle des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Gegen 15.30 Uhr führen Raab und Rischert durch die Kirche St. Markus in Rapperzell.
● Friedberg Das Stadtbild von Friedberg war früher geprägt von einfachen Bürgerhäusern. Ein solches ist auch das Haus in der Bahnhofstraße 18 in Friedberg. Im 18. Jahrhundert wurde es von einem Tagelöhner erbaut und wurde folglich von eher einfacheren Bürgern bewohnt. Das Haus wurde deshalb für den Tag des Denkmals vorgeschlagen, weil die Fassadensanierung so außerordentlich gut gelungen ist. Kreisheimatpfleger Robert Rodenwald geht in seinen Führungen um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr und
16.30 Uhr näher darauf ein. Er weiß, wie aufwendig die Sanierung war. Auch wenn dem Haus keine besondere historische Bedeutung zugeschrieben wird, so repräsentiert es doch das Bild der alten Herzogstadt Friedberg im 18. Jahrhundert.
● Augsburg Im Wieselhaus ist heute das Fugger-und-Welser-Erlebnismuseum untergebracht. Johann Wiesel, ein bedeutender Optiker der Spätrenaissance, war der Besitzer dieses sehenswerten dreigeschossigen Bürgerhauses aus der Renaissance. Dort befand sich auch seine Werkstatt, in der er optische Gegenstände herstellte. Dem Bürgerhaus wurde ein eingeschossiges Gärtnerhaus angebaut. Florentinische Pfeilerarkaden gliedern die Garten- und Ostseite. Dem Saal in der zweiten Etage ist eine Säulenloggia sowohl nach Norden als auch nach Osten vorgelagert. Die Führung „Von Handel, Geld und Ware“beschäftigt sich mit sich mit den Anfängen von Globalisierung und Kapitalismus. Zudem wird die Frage geklärt, wie die Augsburger Handelsfamilien Welser und Fugger zu solch politischem Einfluss gelangten. Beginn der einstündigen Führung ist um 11 Uhr, Treffpunkt ist das Äußere Pfaffengäßchen 23 in Augsburg.
Auch zum Thema Wasser gibt dieses Jahr ein interessantes Angebot. Die Regio Augsburg Tourismus GmbH bietet einen Stadtspaziergang zum Thema Wasser und Augsburg auf dem Weg zum UnescoWelterbe an. Die Führung beginnt um 11 Uhr und um 14 Uhr am Hauptportal des Rathauses.
» Das ganze Programm unter tag des offenen denkmals.de