Augsburger Allgemeine (Land West)
Die „Neue“bei Verdi für den Handel
Sylwia Lech folgt auf Thomas Gürlebeck
Wenn die Gewerkschaft Verdi öffentlichkeitswirksam in Augsburg auftritt und für Interessen ihrer Mitglieder eintritt, gibt es vor allem zwei Themenfelder. Zum einen ist es die Krankenhauslandschaft, zum anderen der Handel mit all seinen Facetten. Viele Jahre lang war Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck in Augsburg das bekannte Gesicht bei Verdi im Fachbereich Handel, zu dem die Fachgruppen Einzelhandel sowie Groß- und Außenhandel gehören. Stellvertretend genannt sei hier das Agieren von Gürlebeck im Kampf um Arbeitsplätze beim Medienunternehmen Weltbild. Gürlebeck hat Augsburg nun verlassen. Er ist jetzt für den Großhandel in Bayern im Verdi-Bezirk München zuständig.
Die Nachfolge in Augsburg ist geklärt. Sylwia Lech ist die neue Gewerkschaftssekretärin. Sie ist zumindest auch kein gänzlich unbekanntes Gesicht in der Region. Die zurückliegenden Jahre war Sylwia Lech bei Amazon als freigestellte Betriebsrätin tätig. „Als ehrenamtliche Gewerkschafte- rin war ich auch stark bei Verdi eingebunden“, sagt die 38-Jährige, die mit ihrer 15-jährigen Tochter in Untermeitingen wohnt. Die Gewerkschaftssekretärin sagt, dass sie seit ihrer Kindheit mit der Region Augsburg verwurzelt sei. Daher reize sie nun auch die neue Aufgabe: „Augsburg und die gesamte Region selbst muss man einfach nur lieben. Die Vielfältigkeit, Toleranz und Offenheit muss man schätzen.“Für die Gewerkschaften sei diese andererseits auch eine Herausforderung: „Diese genannten Punkte gilt es aber auch von uns Gewerkschaften, gerade in der heutigen Zeit mit so viel Hass und Falschinformationen, zu bewahren.“Zur neuen Aufgabe sagt sie: „Im Handel sind die Menschen diejenigen, die massiv von Altersarmut betroffen sind.“Dazu komme der Verdrängungswettbewerb der Konzern, „der auf Kosten der Beschäftigten geht“. Zudem gelte es, den Sonntag zu schützen und den jetzigen Ladenschluss zu erhalten.
Sylwia Lech weiß, was Beschäftigte im Verkauf leisten: „Die Menschen im Handel sind von so hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Dies wird immer unterschätzt und wird nicht gesehen. Das gilt es Stück für Stück, Tag für Tag zu ändern.“